Eine lange Reise bis in die Freiheit

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zansarah Avatar

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Chong wird mit 15 Jahre von ihrer Stiefmutter an einen alten Chinesen verkauft. Als Zweitfrau wird sie zum Lustobjekt des Alten. Nach seinem baldigen Tod wird sie von seinem Sohn Kuan aufgenommen. Dieser möchte Chong zu einer Prostituierten in seinem Lustschuppen machen. Sie kann fliehen, jedoch landet sie ihn der nächsten Gefangenschaft. Das Leid als Hure zieht sich durch ihr ganzes Leben, bis sie doch noch eine Chance auf Freiheit und Selbstbestimmung erhält.
Die Geschichte von Chong ist bedrückend und sie landet von einer schlimmen Situation in der nächsten. Daher sind die letzten drei Sätze sehr treffend: „Shim Chong schloss die Augen. Um ihre faltigen Lippen herum erschien ein Lächeln. Es war das blasse Lächeln eines Menschen, der viel geweint hatte.“
An manchen Stellen wird die Kultur mit einbezogen und erklärt. Leider werden Randgeschehnisse nicht so sehr ausgeführt. Beispielsweise die Lebensumstände während des Opiumkrieges.
Der Schreibstiel ist sehr bildlich und flüssig. Manche Details sollten jedoch nicht zu ausführlich beschrieben werden, denn es gibt Dinge, die sollten dem Leser vielleicht doch enthalten bleiben (Bsp. Die Nacht in der der alte Chinese stirbt und davor noch mit Chong verkehrt.).
Mir hat die Geschichte gut gefallen, aber ich hätte gerne noch mehr von den verschiedenen Kulturen und dem Leben der asiatischen Schichten erfahren. Chong musste sehr viel Schlimmes erleiden und es wäre schön gewesen, mehr Emotionen von ihr zu erfahren.