Kurtisane,Geisha...starke Frau

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schokoflocke Avatar

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"Die Lotosblüte " erzählt die schicksalhafte Geschichte der Koreanerin Shim Chong,die damit anfängt,dass sie als 15-jährige von ihrer Stiefmutter nach China verkauft wird.Angeblich soll sie dort heiraten, wird aber zuerst die Konkubine eines 80-jährigen Mannes,nach seinem Tod die Geliebte seines Sohnes und arbeitet schliesslich als Kurtisane in dessen Freundehaus. Und so geht es immer weiter-mehrmals wird sie verraten und verkauft und immer nur als "Ware " angesehen ,aber wird nie zum Opfer und versucht mit eigenen Regeln zu spielen.
Hwang Sok-Yong zeichnet in seinem Roman ein vielschichtiges und interessantes Bild von Asien des 19.Jahrhunderts.Die aufwülende und doch märchenhaft wirkende Geschichte von Chong vermischt sich mit politischen und historischen Erreignissen (wie z.B die Opiumkriege) umd man kriegt dadurch ziemlich genaue Vorstellung von damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen,besonders im Hinsicht auf die Frauenrolle.Ich fand das Buch fesselnd,angenehm zum Lesen,emotional und manchmal bisschen verstörend.Die Figur von Chong hat mir sehr gut gefallen,nicht nur weil sie nie aufgegeben hat,ihre Würde zu behalten, sondern auch,weil sie trotz ihrer aussichtlosen Sitution versucht hat anderen zu helfen.Das war für mich das Schönste an der Geschichte,wie die Frauen zusammengehalten haben und sich für einander eingesetzt haben,in der brutalen Welt,in der sie gelebt haben,war das ein Hoffnungsschimmer der Menschlichkeit.
Da ich das Buch gleichermassen spannend und informativ fand,kann ich es nur weiterempfehlen !