Melancholische Poesie

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mike nelson Avatar

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Der Roman "Die Lotosblüte" des koreanischen Autors Hwang Sok-Yong, Jahrgang 1943, im Original bereits im Jahr 2003 erschienen, ist die wunderbar lesbare Lebensgeschichte eines Mädchens, welches schon sehr früh auf die vorgezeichnete Bahn einer Kurtisane gerät. Orte der Handlung finden sich im Ostasien des 19. Jahrhunderts. Hineingeboren in eine von Männern beherrschte Welt, mit kaum einer Chance, einen Ausweg aus dem Geschäft mit dem eigenen Körper, geschweige denn einen sozialen Auftieg zu erreichen. Die Protagonistin Chong aber schafft es - mit einer gehörigen Portion Mut, Menschlichkeit und Unangepasstheit - ihren Weg zu gehen. "Während Chong so zuhörte, kam ihr der Gedanke, dass die Welt unheimlich groß sein musste, ohne Grenzen, und dass unendlich viele Menschen an unendlich vielen Orten auf dieser Welt lebten." Am besten liest Mann / Frau dieses Buch im Halbschatten eines Laubbaumes und hört beim Genuss der Zeilen, wie der Wind durch die Blätter rauscht.