Nicht überzeugend...

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aitutaki Avatar

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Hwang Sok-Yong beschreibt in seinem 500 Seiten starken Werk «Die Lotos Blume» in einem Rundumschlag die ostasiatische Geschichte des 19. Jahrhunderts. Ein gewisses Interesse an der Geschichte der Region ist wohl Voraussetzung, dass man bis zum Ende durchhält, war doch die Lektüre für meinen Geschmack über weite Stellen etwas gar emotionslos und kalt. Die einzelnen Charaktere sind zudem nur sehr oberflächlich charakterisiert. Schade, dass hätte dem Buch mehr Tiefe gegeben und den Leser emotional mehr eingebunden.
Die 15 Jahre alte Shim Chong wird von ihrer Stiefmutter verkauft und findet sich plötzlich als Zweitfrau eines alten Chinesen wieder. Lenhwa - Lotosblüte, wird sie fortan genannte und alles ist so ganz anders, als sie es bisher gewohnt war. Viel zu essen hatte sie nie und Betteln war ihr täglich Brot, denn sie diente ihrem blinden Vater als Augenpaar, doch der Alltag in dem fremden Haushalt kommt ihr erst recht vor wie ein böser Traum.

Als ihr Ehemann stirbt, wird ihr schmerzlich bewusst, dass dies für sie nur die erste Station einer langen Odyssee ist, die sie als Handelsware missbraucht. Von den Ufern des Gelben Flusses über Shanghai, Taiwan und Singapur bis in das Land der Geishas wird ihr Weg führen. Nach unzähligen sinnlichen wie schmerzvollen Erfahrungen entdeckt Shim Chong eines Tages die Macht ihres Körpers und nimmt ihr Leben in die eigenen Hände.

So richtig zu begeistern, vermochte mich das Buch nicht. Auch fand ich die Erzählungen oftmals etwas langatmig und langweilig. Man hätte mehr aus der Geschichte machen können.