eine etwas andere Liebesgeschichte

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dunkelbunt Avatar

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In "Die Lüge zwischen zwei Küssen" lernen wir den Italiener Stefano kennen, der mit über 30 Jahren nach einer gescheiterten Beziehung mit seiner Traumfrau Valentina wieder bei seiner Mutter einziehen muss.
Gleich zu Beginn des Romans erfahren wir also, dass diese Liebesgeschichte ein nicht ganz so glückliches Ende nehmen wird. Stefano ist deprimiert, fühlt sich wie ein Versager und erinnert sich zurück an die Zeiten, wo alles begonnen hat.

Im weiteren Verlauf des Buchs erfahren wir, wie Stefano mehr zufällig die Frau seines Lebens kennenlernt, mit ihr zusammenkommt und alle Höhen und Tiefen der Beziehung mit ihr durchlebt.

Wenn man an einen Liebesroman denkt dann denkt man mit Sicherheit zuerst an die schönen Seiten des ersten Kennenlernens, des Verliebtseins und des zweisamen Lebens doch hier ist alles ein Wenig anders. Stefano lernt Valentina kennen und sofort ist klar: Die beiden passen überhaupt nicht zusammen. Sie sind so gegensätzlich wie man nur sein kann und trotzdem finden sie irgendwie zueinander. Man rechnet auf jeder Seite mit einem weiteren No-Go und auf vielen Seiten findet man sie auch. Die ganze Zeit über fragt man sich wieso diese beiden Menschen sich überhaupt lieben und wie um alles in der Welt sie es trotz aller Strapazen miteinander aushalten können.

Diese Liebesgeschichte ist nicht harmonisch. Sie ist nicht kitschig weil sie eben keine klassische Liebesgeschichte ist. Es ist ein Einblick in die Gedanken der Männer, wenn sie eigentlich an den Frauen verzweifeln und versuchen sich irgendwie zu beherrschen. Und es ist ein erschreckend realistischer Spiegel für die Frauen, die sich leider oft genauso daneben benehmen wie Valentina, den Männern unrealistische Erwartungen aufdrücken - und es nicht mal merken.

"Die Lüge zwischen zwei Küssen" ist ein Spagat zwischen Liebe und Hass.
Der Leser bekommt ziemlich deutlich klar gemacht, dass Männer und Frauen eigentlich zu verschieden sind um harmonisch zusammen leben zu können - es aber trotzdem nicht lassen werden weil sie alles tun um der Liebe des anderen gerecht zu werden. Man kann nicht mit und nicht ohne einander.

Für mich als Frau war es sehr erschreckend mich selbst in einigen Passagen wiederzufinden und im Gegenzug Stefanos Gedanken vollkommen verstehen zu können.
Es hat mich oft schmunzeln lassen und hatte sicherlich an den ein oder anderen Stellen einen Fremdschäm-Faktor, war aber alles in allem sehr amüsant und mal etwas ganz anderes. Ich lese eigentlich ungerne Liebesromane da sie mir meistens zu kitschig und unrealistisch sind. Wem es da ähnlich geht, dem kann ich eindeutig "Die Lüge zwischen zwei Küssen" ans Herz legen.

Da dies für mich das erste E-Book war, möchte ich auch kurz dazu etwas loswerden. Ich fand es gut und flüssig zu lesen und es war auch auf dem Handy per E-Book App einfach darzustellen. Allerdings ist mir aufgefallen, dass oft Wörter am Rande der Zeilen falsch getrennt wurden. Das erscheint schnell unprofessionell, was ich in dem Fall sehr schade finden würde. Das hat zum Glück meinem positiven Leseerlebnis aber keinen Abbruch getan.