Eine Hetzjagd zwischen Wissenschaft und Aufbruch… der spannende Fall der Anna Voigt
Wer, genau wie ich, historische Romane und Kriminalgeschichten liebt, wird an Tore Renbergs „Die Lungenschwimmprobe“ [aus dem Norwegischen von Karoline Hippe und Ina Kronberger] nicht vorbeikommen. Renberg schafft es binnen kürzester Zeit seine Leser*innen zurück in das Jahr 1681 zu katapultieren - in eine Zeit zwischen Mittelalter und Aufklärung, geprägt von Macht, Neid und Missgunst, sowie Glaubenskämpfen zwischen Religion, „schwarzer Magie“ und Wissenschaft.
Die gerade einmal 15 jährige Tochter des Gutsbesitzers Hans Heinrich Voigt wird beschuldigt ihr neugeborenes Kind getötet zu haben. Anna beteuert, dass es sich um eine Totgeburt gehandelt hat, deren Tragik bereits kurz nachdem das Kind im Garten begraben wurde, hätte enden sollen. Doch die Hausangestellten, angeführt von der Köchin, Lehrer Mentzel und einem Knecht, gruben das Kind über Nacht wieder aus und liefen mit ihm zum Pfarrer, der wiederum weiterlief bis es zur Anklage kam und Doktor Johannes Schreyer Anfang Oktober 1681 vom Amtmann zur Leichenbeschau nach Leipzig einbestellt wurde. Er sollte den gewaltvollen Tod und damit den Kindsmord bestätigen.
Und auf den ersten Blick sah es tatsächlich danach aus. Spuren gab es reichlich. Doch die unzähligen Stichverletzungen auf dem Körper des kleinen wirkten untypisch, sodass sich Schreyer für die Öffnung des Körpers und die Durchführung eines in den letzten Jahren mehrfach beschriebenen, neuen Experiments entschied - der Lungenschwimmprobe, mit der er etwas bewies, dass der Amtmann nun gar nicht hören wollte.
„Diese Eure Wissenschaft […] wir werden ja sehen, was das Gericht dazu meint. Das junge Ding hat sein Kind getötet, mehr habe ich zu der Sache nicht zu sagen, und Ihr seid ein Zauberer, Herr Schreyer, das kann Euch teuer zu stehen kommen, Anna Voigt muss ertränkt werden, sie muss bestraft werden!“
Währenddessen ist Anna mit ihrer Mutter auf der Flucht. Ihr Vater sucht nach einem Verteidiger, der nicht nur seine Tochter verteidigen, sondern auch sein Leben und das Gut vor den persönlichen Feinden der Familie und vor Missgünstigen schützen soll. Christian Thomasius nimmt sich diesem Fall an, doch ganz so einfach Anna Voigts Unschuld zu beweisen wird es nicht. Der Fall zieht sich in die Länge und dehnt sich immer weiter aus…
Ich könnte nun natürlich noch weitererzählen, doch wie die ganze Geschichte nun ausgeht, ob Anna verurteilt wird oder nicht und wie der Kampf zwischen Glaube und Wissenschaft ausgeht, sollt ihr mit dieser spannenden Geschichte dann doch lieber selbst herausfinden! Dieses Buch enthält ein großes Stück Geschichte, schildert die Anfänge der Rechtsmedizin und erzählt, aus heutiger Sicht, von dramatischen Beschuldigungen durch die unzählige Frauen, zusätzlich zum Tod des eigenen Kindes, leiden mussten bis sie schlussendlich gestanden und hingerichtet wurden. Schon krass.
Die gerade einmal 15 jährige Tochter des Gutsbesitzers Hans Heinrich Voigt wird beschuldigt ihr neugeborenes Kind getötet zu haben. Anna beteuert, dass es sich um eine Totgeburt gehandelt hat, deren Tragik bereits kurz nachdem das Kind im Garten begraben wurde, hätte enden sollen. Doch die Hausangestellten, angeführt von der Köchin, Lehrer Mentzel und einem Knecht, gruben das Kind über Nacht wieder aus und liefen mit ihm zum Pfarrer, der wiederum weiterlief bis es zur Anklage kam und Doktor Johannes Schreyer Anfang Oktober 1681 vom Amtmann zur Leichenbeschau nach Leipzig einbestellt wurde. Er sollte den gewaltvollen Tod und damit den Kindsmord bestätigen.
Und auf den ersten Blick sah es tatsächlich danach aus. Spuren gab es reichlich. Doch die unzähligen Stichverletzungen auf dem Körper des kleinen wirkten untypisch, sodass sich Schreyer für die Öffnung des Körpers und die Durchführung eines in den letzten Jahren mehrfach beschriebenen, neuen Experiments entschied - der Lungenschwimmprobe, mit der er etwas bewies, dass der Amtmann nun gar nicht hören wollte.
„Diese Eure Wissenschaft […] wir werden ja sehen, was das Gericht dazu meint. Das junge Ding hat sein Kind getötet, mehr habe ich zu der Sache nicht zu sagen, und Ihr seid ein Zauberer, Herr Schreyer, das kann Euch teuer zu stehen kommen, Anna Voigt muss ertränkt werden, sie muss bestraft werden!“
Währenddessen ist Anna mit ihrer Mutter auf der Flucht. Ihr Vater sucht nach einem Verteidiger, der nicht nur seine Tochter verteidigen, sondern auch sein Leben und das Gut vor den persönlichen Feinden der Familie und vor Missgünstigen schützen soll. Christian Thomasius nimmt sich diesem Fall an, doch ganz so einfach Anna Voigts Unschuld zu beweisen wird es nicht. Der Fall zieht sich in die Länge und dehnt sich immer weiter aus…
Ich könnte nun natürlich noch weitererzählen, doch wie die ganze Geschichte nun ausgeht, ob Anna verurteilt wird oder nicht und wie der Kampf zwischen Glaube und Wissenschaft ausgeht, sollt ihr mit dieser spannenden Geschichte dann doch lieber selbst herausfinden! Dieses Buch enthält ein großes Stück Geschichte, schildert die Anfänge der Rechtsmedizin und erzählt, aus heutiger Sicht, von dramatischen Beschuldigungen durch die unzählige Frauen, zusätzlich zum Tod des eigenen Kindes, leiden mussten bis sie schlussendlich gestanden und hingerichtet wurden. Schon krass.