Rezension zu "Die Lungenschwimmprobe"

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„Die Lungenschwimmprobe“ von Tore Renberg gehört für mich zu den besten Entdeckungen des Jahres und hat sich schnell zu einem meiner Lieblingsromane entwickelt.

Der Autor hat für diesen Roman umfassend und tiefgehend recherchiert – das merkt man auf jeder Seite und in jedem Kapitel. Renberg gelingt es, dem Leser auf einzigartige Weise eine wahre Geschichte vor Augen zu führen und ihn mit seinen Worten in längst vergangene Zeiten zu versetzen, in denen Tradition auf Wissenschaft trifft. Man erhält einen detaillierten Einblick in die gesellschaftlichen Strukturen der damaligen Zeit, die Rolle der Kirche, das Funktionieren des Rechtssystems und in das Leben.

Die Sprache des Romans ist meisterhaft an die barocke Zeit angepasst und trägt dazu bei, dass man sich vollkommen in die Geschichte hineinversetzen kann. Renberg schaltet sich hin und wieder in die Erzählung mit ein, indem er erklärt, was wir aus sicheren Quellen wissen, oder darauf hinweist, dass viele Dinge ungewiss bleiben, weil es an Aufzeichnungen mangelt - so hat man einen guten Einblick darin, was belegt ist und wobei es sich um künstlerisches Geschick handelt.

Mit über 700 Seiten ist dieses Buch zwar kein leichter Lesestoff und erfordert eine gewisse Konzentration beim Lesen, doch die Mühe lohnt sich auf jeden Fall!

Insgesamt ist es wirklich bereichernd, sich auf diesen Roman einzulassen. Ich kann ihn jedem nur wärmstens ans Herz legen!