Das heilige Begehren.

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djojo Avatar

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An einem Sommermorgen fällt kurz nach Beginn des Gottesdienstes eine junge Frau tot um. Stundenlang saß die hübsche, ganz in weiß gekleidete junge Frau in der Kirchenbank und hat vor der heiligen Jungfrau Maria gebetet. Zumindest hat es so ausgesehen.

Verdächtigt wird ein geistig verwirrter Junge, welcher die junge Frau einen Tag zuvor bei der Prozession zu Mariä Himmelfahrt bedroht und angegriffen hat. Als Motiv sehen die ermittelnden Beamten das aufreizende Verhalten der jungen Frau und somit ist das (Vor)urteil schnell gefällt. Doch dann geschieht während der Vernehmung etwas Entsetzliches.

Obwohl die Polizeibehörden den Fall möglichst schnell und unkompliziert abschließen möchten hat Pater Kern seine Zweifel an der Schuld des Jungen. Auch die junge Staatsanwältin Claire Kaufmann ist sich nicht sicher ob der Junge zurecht verdächtigt wird. Sie unterstützt deshalb die Bemühungen des Paters ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Und trotz der körperlichen Gebrechen von Pater Kern scheint genau das zu gelingen.

_„»Ihr geht mir langsam auf den Geist, du und deine Mutter, mit eurem ständigen Herr Kommissar! Wir sind hier nicht bei Maigret. Commandant! Ab jetzt nennst du mich Commandant!«“ (S. 98)_

Eine gemütliche etwas unrealistische Geschichte um ein brutales Verbrechen inmitten kirchlicher Umgebung. Die Hintergründe und auch der Charakter des Protagonisten Kern sind zwar liebevoll gezeichnet und beschrieben, trotzdem bin ich mit diesem Buch nicht richtig warm geworden.

Es fehlte mir der Schwung in der Geschichte, die scharfen Kanten einer realen Umgebung und die etwas würzigeren Dialoge eines guten Krimis. Alles in allem ein unterhaltsames Buch für zwischendurch, ein herausragender Einstand in eine neue Serie ist dieser Krimi jedoch nicht.