Der erste Fall für Pater Kern

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streiflicht Avatar

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Dieses Buch hat mir gut gefallen, allerdings musste ich damit erst ein bisschen warm werden. Pater Kern, der ja laut Klappentext quasi die Hauptrolle hat, tritt erst sehr spät in Erscheinung, als nach dem Mord an der jungen Frau die Polizisten wieder abgezogen sind, er zur Ruhe kommt und über die Geschehnisse nachdenkt. Der Mord ist in aller Heimlichkeit geschehen und die Tote saß stundenlang unentdeckt in der Kathedrale. Am Tag vorher aber gab es einen Vorfall... Pater Kern ermittelt weiter als die Polizei schon aufgehört hat und überlebt dies nur knapp. Zweimal ist sein Leben in diesem ersten Fall schon bedroht und er wird beide Male in letzter Sekunde gerettet. Die Lösung des Falles aber findet er und man darf gespannt sein auf weitere Fälle mit diesem ungewöhnlichen Priester und Ermittler.

Besonders gut gefalllen hat mir das Spannungsfeld zwischen der jungen, hübschen Frau und den Priestern. Das bringt eine gewisse Brisanz in den Fall. Auch Pater Kern ist eine ungewöhnliche Erscheinung, die das Buch besonders macht. Er ist nur 1,48 groß und 43 kg leicht, obwohl er ein erwachsener Mann ist. Seit seiner Kindheit leidet er an einer mysteriösen Krankheit und nennt sich selbst "Gnom im Priestergewand". Das ganze Buch besticht durch eine humorvolle Sprache, die oft auch ironisch und fast schon satirisch ist. Daher habe ich bei diesem Krimi mehrmals geschmunzelt und gelacht. Zum Beispiel wird Notre-Dame, die alt-ehrwürdige Kathedrale, als "Mekka der Pariser Kleinganoven" beschrieben. Das fand ich schon echt skuril.

Die Personen werden alle so lebendig und eindringlich beschrieben, dass es eine wahre Wonne ist. Es macht Spaß, das zu lesen und mit Pater Kern für die Lösung des Falles zu kämpfen. Die Sprache ist schön und die Übersetzung hat mir sehr gut gefallen. Ein schönes Buch, das für Spannung sorgt und auch nie den Humor zu kurz kommen lässt.