Die Madonna von Notre Dame

Eine leichtbekleidete Tote in den ehrwürdigen Gewölben von Notre Dame. Schon am Vortag war die junge Frau, die in einem weißen, zu kurzen Kleid der Marienprozession bewohnte, Ziel von Gewalt geworden. Der junge Marienverehrer Thiebaud , dem Aussehen nach ein blonder Engel, greift die unbekannte Schöne an, zu sehr stört er sich an ihre Gegenwart. Und so steht er auch schnell als Hauptverdächtiger fest, das Urteil wird durch seinen Selbstmord noch bestätigt und der Fall wird geschlossen. Ein schneller Erfolg für die Justiz.
Doch Pater Kern und die Staatsanwältin Claire Kauffmann zweifeln an den Ermittlungsergebnissen. Kern selbst ist nicht der klassische Held eines Krimis. Er ist seit seiner Kindheit krank, leidet unter Gelenkschmerzen und ist mit seiner Körpergröße von 148 cm und seinen 43 Kilo weniger als nur schmächtig gebaut. Doch Pater Kern hat ein großes Herz für alle, denen es noch schlechter geht. Er hat Gesprächspartner im Gefängnis, er sorgt sich um die Obdachlosen... Und er spürt, dass der junge Thiebaud unschuldig zum Sündenbock gestempelt wird. Bei den Ermittlungen, die alles andere als konventionel sind, bringt sich Kern nicht nur einmal in Gefahr.
Ein schöner, unterhaltsamer Krimi. Das Ende kam zwar nicht überraschend, aber trotzdem hat der Autor es geschafft des Spannungsbogen Bis zum Ende hoch zu halten. Gut gefallen hätte mir, wenn die Protagonisten noch mehr charakterliche Tiefe bekommen hätten, aber so bleibt noch Potential für den nächsten Fall.