Die unbekannte Tote in Weiß

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lesemaus Avatar

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Am Morgen nach Maria Himmelfahrt fällt eine schöne junge Frau im weißen Minikleid mitten im größten Touristentrubel in der Kathedrale von Notre Dame de Paris tot von der Kirchenbank und dem Aufseher Gerard mit theatralischem Begleitkreischen einer amerikanischen Touristin sprichwörtlich vor die Füße.
Der herbeigerufene Commandant Landard und die Staatsanwältin Claire Kauffmann beginnen mit ihren Ermittlungen. Wer ist die schöne tote Unbekannte? Die tags zuvor während der Prozession einen Streit mit einem jungen Mann hatte.
Bald schon findet die Polizei einen Tatverdächtigen, doch als bei seinem Verhör alles gründlich schief geht, ruft das Pater Kern Vertretungspfarrer in Notre Dame auf den Plan um die Wahrheit herauszufinden.

Der Autor entwickelt eine große Genauigkeit der Beobachtung und der bildreichen Erzählton, sowie die klare Sprache verleihen der Geschichte zusätzliche Würde.
Aber das ist auch genau der Punkt, warum das Buch an die gesteckten Erwartungen für einen guten Krimi weit zurückbleibt. Den der Autor beschreibt zwar alles bildreich doch einen Spannungsbogen aufbauen schafft er dennoch nicht. So dümpelt das Buch mehr schlecht als Recht dahin. Die Figuren bleiben farblos und eindimensional, und der Krimi bleibt so völlig auf der Strecke. Wer das Buch als netten Roman mit schöner klarer Sprache und bildreichen Erzählton liest, ist gut aufgehoben.
Den zum Krimi taugt das Buch wenig. So vergebe ich nur 3 Sterne für die Sprache und den bildreichen Erzählton.