Ein ungewöhnlicher Ermittler

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matheelfe Avatar

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Es ist einen Tag nach der Marienprozession. In der Kirche Notre-Dame in Paris wird eine junge Frau ermordet aufgefunden. Der Täter hatte sie sitzend vor einer Madonnenstatue platziert. Staatsanwältin Claire Kauffmann bekommt den Fall übertragen. Schnell ist ein Verdächtiger gefunden. Doch Pater Kern weiß, dass dies nicht der Mörder ist, denn der Clochard Kristof berichtet ihm von seinen Beobachtungen.
Der Autor hat einen spannenden und abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Die Protagonisten sind gut charakterisiert. Pater Kern arbeitet jeden Sommer als Aushilfe in Paris. Geplagt mit heftigen Gelenkschmerzen und Fieberschüben hat er trotzdem ein offenes Herz für die Benachteiligten der Gesellschaft. Die Staatsanwältin gilt als unnahbar.
Die mit dem Fall befassten Polizisten sind sehr gegensätzlich in ihrem Charakter. Einer von ihnen zeichnet sich nur wegen seiner verbalen Ausdrücke negativ aus.
Neben einer ausführlichen Beschreibung der Kathedrale und der Marienfeierlichkeiten geht der Autor auch detailliert auf die unterschiedlichen Besucher der Kirche ein.
Ein zweiter Handlungsstrang läuft eher im Hintergrund. Er ist kursiv gehalten, blendet Jahre zurück und bezieht sich auf ein Kommandounternehmen in der arabischen Wüste.
Das Buch lässt sich zügig lesen. Um Mitknobeln und Miträtseln zu können, muss man als Leser allerdings auf wichtige Kleinigkeiten im Handlungsablauf achten, die durch äußere Aktionen schnell überdeckt werden. Hinzu kommt, dass der Autor auch einige Nebenschauplätze präsentiert, die vom Wesentlichen ablenken. Dazu gehören die familiären Altlasten des Paters genauso wie seine Arbeit mit Häftlingen.
Das Cover mit der offenen Tür und dem Blick auf die Kirche wirkt einladend.
Das Buch hat mir gut gefallen. Dazu hat vor allem der ungewöhnliche Ermittler beigetragen.