Konnte mich so gar nicht überzeugen

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fabulanta Avatar

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Ich lese gerne Bücher, deren Handlung in Paris angesiedelt ist. Daher musste ich mir das Buch unbedingt in der Bücherei vorbestellen und lesen. Da das Buch nur 256 S. dick ist, lässt sich das Buch relativ zügig durchlesen.

Die Madonna von Notre Dame ist der erste Fall um den nur 1,48 großen Pater Kern und ich hoffe, dass es auch der letzte Fall bleiben wird. Die Idee des Buchs ist eigentlich gar nicht mal so schlecht aber der Autor hat sie einfach nur sehr schlecht umgesetzt. Wer gerne spannende Krimis list, sollte die Finger von diesem Buch lassen.

Wir bereits erwähnt, geht es im vorliegenden Buch um Pater Kern, der Priester an der weltweit bekannten Kirche ist. Krankheits bedingt, wurde er nur 1,48 m groß. Seine Jugend wurde durch den Selbstmord seines kriminellen Bruders geprägt. Während eines Gottesdienstes wird in Notre Dame eine Leiche gefunden, die so geschickt drapiert wurde, dass alle vorüber Eilenden denken könnten, es handle sich um eine Betende. Das Opfer ist mehr als auffällig gekleidet. Da es am Vortag bei der Prozessin einen unschönen Vorfall gab, hat die Polozei den potentiellen Täter schnell im Visier um ihn auch zügig zu verhaften. Nur Pater Kern glaubt nicht, dass der blonde Engel auch der Täter ist. Allerdings spricht das Zimmer des Täters, der immer noch bei seiner Mutter lebt, Bände. Das Zimmer ist mehr oder weniger ein Alter. Als der mögliche Täter Selbstmord begeht, schließt die Polizei die Akte als gelöst. Doch Pater Kerns Ermittlungen führen ihn ins Rotlich Mileu. Evor Pater Kern zur Kirchengemeinde der Notre Dame kam, hat er lange Jahre als Seelsorger im Gefängins gearbeitet und besucht immer noch einen Inhaftierten.

Bevor ich mit dem Lesen begonnen hatte, kannte ich nur den Klappentext und der klang ziemlich spannend. Eine Leiche an einem Ort zu deponieren, der täglich von mehr als 50.000 Besucher heimgesucht wird, fand ich ziemlich interessant. Doch beim behäbigen Schreibstils kam überhaupt keine Spannung auf. Er lässt seinen Protagonisten chronische Schmerzen erdulden, dessen Herkunft nach all den Jahren immer noch unklar sind. Lange Zeit ermittelt sein Pater Kern im Dunkeln. Erst kurz vor Schluss und mit Hilfe der Freundin der Ermordeten, kann Pater Kern alle losen Fäden zusammen fügen und stellt sich dem wahren Täter, es kommt zu einem fulminanten Höhepunkt. An Kerns Seite, ist eine junge und unerfahrene Staatsanwältin. Die genau wie Pater Kern ihr Päckchen zu tragen hat. Der Autor spinnt Fäden, die am Ende lose bleiben. So erfährt der Leser, dass sich Pater Kerns Freund das Leben nimmt aber dies wird nicht zu Ende erzählt. Sodass man sich als Leser sein eigenes Bild machen muss. Weniger Informationen über das Privatleben von Kern und der Staatsanwältin wäre besser gewesen.

Neben der eigentlichen Handlung, gibt es einen Nebenhandlung, die ebenso plötzlich beginnt, wie sie abrupt endet. Man erfährt Dinge, deren Handlung in Afghanisten (?) stattfinden und die die eigentliche Handlung überhaupt nicht voran bringen. Ich hätte auf diesen Handlungsstrang gut verzichten könnten und habe mich gefragt, ob der Autor damit seine dünne, langweilige Handlung aufputschen wollte.

Die Madonna von Notre Dame ist ein langweiliger, durchschnittlicher Krimi der eine atemberaubende Kulisse zur Verfügung hat. Der Autor schafft es leider nicht, dass das Buch auch nur ansatzsweise spannend sein könnte. Die ermitteldene Kommissare sind mehr als unsympathisch. Frankophile Leser, die sich gerne in Paris aufhalten, könnte das Buch gefallen. Ich war froh, als ich das Buch zuklappen konnten, um es wieder abgeben zu können.