Pater Kerns erster Fall

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borabora Avatar

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Inhalt:
Bei der Marienprozession am 15. August zieht ein hübsches junges Mädchen in einem sehr kurzen weißen Kleid alle Blicke auf sich. Nicht jeder mag diese Ablenkung und alsbald wird sie von einem der Zuschauer angegriffen. Am nächsten Tag wird sie tot auf einer Kirchbank in der Notre Dame aufgefunden. Der erste Verdacht liegt auf dem Angreifer vom Vortag, der zudem geistig verwirrt ist, und so ein idealer Verdächtiger darstellt. Für den ermittelnden Kommissar Landard ist der Fall klar. Pater Kern, der als Urlaubsvertretung in der Kathedrale tätig ist, ist jedoch anderer Meinung und fängt mit Hilfe der zuständigen Staatsanwältin Claire Kaufmann an, auf eigenen Faust zu ermitteln. Der Clochard Kristof und die beste Freundin des Opfers bringen ihn dem Täter näher.

Meine Meinung:
Die Madonna von Notre Dame ist kein ganz gewöhnlicher Krimi. Die Geschichte steigert sich nicht von Mord zu Mord, es gibt ja nur einen, und es werden einem keine drei, vier, fünf mögliche Täter präsentiert. Die Geschichte ist recht simpel: es geschieht ein Mord, die Polizei hat keine Ahnung, und der Pater untersucht und löst den Fall. Die Geschichte plätschert dahin ohne große Aufregung, und ist trotzdem von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Das kann nur an dem Schreibstil und dem Können des Autors liegen. Die verschiedenen Figuren werden schön ausgearbeitet, und die Hauptfigur Pater Kern, wird dem Leser zusehends sympatischer.
Lt. Klappentext handelt es sich um ein neues Ermittlerduo: Claire Kaufmann und Pater Kern. Pater Kern übernimmt jedoch quasi ganz alleine die Ermittlungen, Claire Kaufmann muss sich mit der internen Revision auseinandersetzen, die sie für den Tod des Verdächtigen verantwortlich hält. Das ist schade, denn die Interaktion zwischen den beiden Protagonisten bleibt so auf der Strecke. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass die "Beziehung" der beiden in den nächsten Büchern wachsen wird.
Das Buch ist kein Nagelbeißer, sondern eine geradlinige Geschichte ohne viel Schnickschnack, spannend und solide. Von mir 4 von 5 Punkten.