Amor vincit omnia

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buecherfan.wit Avatar

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Oliver Plaschkas Roman spielt im Jahr 1926 im Montparnasse-Viertel - im 14. Arrondissement - in Paris. Der Magier Ravi und seine Assistentin Blanche haben eine Woche lang Auftritte im Variété Bobino. Sie zeigen ein neues, teilweise gewagtes Programm mit dem Titel Amor vincit omnia, zu dem auch die gefährliche Nummer Romeo und Julia im Land der Pharaonen gehört. Sechs Tage lang geht alles gut, am siebten lässt sich aus unerklärlichen Gründen die Rückwand des Sarkophags nicht öffnen. Ravi  kann sich und seine Partnerin nur mit echter Magie retten. Dies ist aber strikt verboten und wird von der Société Silencieuse, die die Einhaltung der Regeln überwacht, streng geahndet. Beide sind nun in Gefahr, zumal sie auch noch von einem ganz besonderen Apfel essen, woraufhin Blanche in einen 24stündigen Tiefschlaf fällt. Auch Ravi hat sich durch den Verzehr des Apfels verändert. Er erschreckt das Zimmermädchen Justine, das in seiner Gegenwart im Zimmer der beiden in einem Tagtraum noch einmal den Tag durchlebt, an dem ihr Freund sie versetzt hat. Sie entdeckt an Ravi dämonische Qualitäten und vergleicht ihn mit einem Vampir.

Mit großer Detailfreude erzählt der Autor die Geschichte des Jardin und des zugehörigen Hotels, die Familienverhältnisse von Alphonse und Esmée, die Situation des Zimmermädchens Justine und beschreibt den Neuankömmling aus England, dessen Rolle in der Geschichte noch nicht klar ist. Der Roman versprüht den Charme einer vergangenen Zeit: es fahren Kutschen, und es wird Absinth getrunken. Die Protagonisten haben altmodische Namen wie Alphonse und Gaspard. Die Geschichte enthält fantastische Elemente wie den Einsatz von echter Magie, das Wirken der Geheimgesellschaft Société Silencieuse, den rätselhaften Apfel mit den magischen Eigenschaften sowie die Tatsache, dass es den letzten Tag des Engagements  - den Sonntag - offensichtlich zweimal gibt. Für Liebhaber des Fantasy-Genres scheint der Roman ein Leckerbissen zu sein, nicht zuletzt wegen des Covers und der drucktechnischen Gestaltung.