Phantastik vom Feinsten!

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regenprinz Avatar

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Auf diese Leseprobe war ich mächtig gespannt, denn ich fand bereits Oliver Plaschkas erstes Buch "Fairwater" ganz großartig. Und ähnlich wie in "Fairwater" gelingt es ihm auch hier sofort, genau den richtigen Ton zu treffen, um die Figuren und den Schauplatz im Kopf des Lesers zu lebendigen Bildern werden zu lassen - dabei könnten das Paris der 20er Jahre und Fairwater unterschiedlicher nicht sein. Für mich ein klares Zeichen, dass dieser Autor die wunderbare Gabe hat, ganz unterschiedliche Geschichten zu erzählen und zwar mit einer sprachlichen Brillianz, um die ich ihn aufs Heftigste beneide. Was für ein Talent!

Magisch, poetisch, durchzogen von feinem Humor, gleichzeitig spannend und voller Geheimnisse, so habe ich diesen Romananfang empfunden. Was hat Blanche mit ihrem Biss in den Apfel beabsichtigt? Wird es Ravi gelingen, sie zurückzuholen und ist seine Angst berechtigt, dass sie getäuscht wurden und hier gerade etwas fürchterlich schiefläuft? Sind sie in eine Zeitschleife geraten und erleben nun den Sonntag noch einmal, aber leicht verändert? Wenn ja, was ist wirklich an diesem ersten Sonntag geschehen, kann Ravi seinen Erinnerungen trauen? Und - kann es der Leser?

Alles, was ich bisher aus dem Romananfang herausgelesen habe, z.B. dass Ravi und Blanche echte Magie beherrschen, die Andeutung von tiefen Gefühlen zwischen ihnen, gänzlich ohne Kitsch präsentiert, macht mich neugierig auf den Hintergrund der Geschichte. Von den bisher aufgetauchten Nebenfiguren - allesamt charakterstark - finde ich einige sehr sympathisch und bin so ebenfalls gespannt auf die Nebenhandlungsstränge. Aber am allermeisten freue ich mich auf das Vergnügen, das ich an Plaschkas Sprache haben werde.

Fazit: Wundervoll! Mehr davon!