Magnolie als Bild für den Freiheitsdrang

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feeona Avatar

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In ihrem Buch „Die Magnolienfrau“ erzählt Sabrina die Geschichte ihres Lebens. Zumindest einen Teil, nämlich den, im dem sie versucht sich selbst zu finden.
Als kleines Kind in einem Gipsgestell gefangen, ist Sabrina viel mit ihren Gedanken allein. Sie fühlt sich gefangen und isoliert – vielleicht hat sie deswegen später so einen Drang nach Freiheit, der sich einfach nicht stillen lässt. Bis sie nach Indien reist. Warum gerade dieses Land so besonders für sie ist, erklärt sie nicht wirklich. Generell sind ihre Erzählungen bis zu dieser Zeit eher oberflächlich. Man hat meist keinen Überblick wie viel Zeit während ihrer Erzählungen vergeht. Handelt es sich um Tage / Wochen / Jahre? Der Leser hat nur ihr subjektives Zeitempfinden als Anhaltspunkt und das verwirrt teilweise eher. Stört aber nicht groß, es ist ja keine Biographie mit Fakten und Daten, sondern eine Beschreibung einer Reise zu sich selbst. Wobei die Autorin ihr Innenleben relativ wenig reflektiert.
Teilweise hat mich gestört, wie oberflächlich und grob umrissen die meisten Dinge erzählt wurden, ich konnte mir dann oft nicht viel darunter vorstellen, da ich selbst noch nie in Indien war und somit auf die Beschreibung der Autorin angewiesen wesen wäre.
Das Buch endet mit dem Ende eines Lebensabschnitts. Doch mich hätte ein kleiner Ausblick durchaus interessiert. Hat sie jemals versucht rauszufinden, wer ihr so übel mitgespielt hat? Hat sie die Menschen, die sie liebt je wiedergesehen oder zumindest Kontakt aufgenommen? Wie kam sie mit dem Leben klar, in das sie zurückkehrte, nachdem sie vorher alles aufgegeben hatte und damit ja glücklich war? Auf diese Fragen bekommt man keine Antworten, das fand ich persönlich sehr schade.
Sabrina de Stefani hat ein aufregendes Leben und lässt den Leser an einem Teil davon teilhaben. Wer sich für Religion, Reisen und Indien interessiert, findet hier zwar keinen fundierten, tiefschürfenden Bericht, aber eine interessante Geschichte.