Mutig

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oberchaot Avatar

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Sabrina verbringt ihre ersten Lebensjahre infolge einer Wirbelsäulenerkrankung eingeengt in einem Gipsbett. Trost findet sie unter einem Magnolienbaum. Ein Baum gleicher Art gibt ihr auch später in ihrem Leben Kraft, weiterzumachen, als sie unschuldig im berüchtigsten Gefängnis Asiens landet. Bis dahin ist sie aus Deutschland in die Schweiz gekommen, hat dann Reisen nach Indien gemacht und dort in Gestalt von Shankar ihre grosse Liebe gefunden.

Sabrinas Lebensgeschichte ist sehr spannend, und ihre Entscheidungen sind mutig. Als ich das Buch gelesen habe, ist mir sofort die Schweizerin Katharina Paholo in den Sinn gekommen, welche der Liebe wegen nach Kamerun auswanderte. Sie hat ihre Lebensgeschichte in zwei Bücher verpackt, das dritte war in Bearbeitung, doch dazu kam es nicht mehr, da sie unlängst unter mysteriösen Umständen in Kamerun verstarb. Ein ganz grosser Unterschied der beiden Frauen besteht darin, dass Katharinas Mann es vor allem auf das Geld abgesehen hat und sich durchfüttern liess. Bei Sabrina sieht das anders aus. Klar geht sie oft nach Europa zurück um Geld zu verdienen, aber zwischen Skankar und Sabrina scheint eine beispiellose, ehrliche Liebe zu herrschen, der Umgangston so friedlich, und sie stehen zueinander. Ich finde Sabrinas Entscheidungen, welche mit vielen Entbehrungen verbunden sind, sehr mutig. Mir hat das Buch gefallen, auch wenn die Erklärungen zu diesen Traditionen z.T. etwas sehr langatmig waren, und auch wenn ich jetzt an die Autorin noch Hunderte von Fragen zu stellen wüsste.