Starke Frau - starkes Buch!

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biancaneve_66 Avatar

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Sabrina de Stefani erzählt in ihrem Roman schonungslos von ihrem Leben: beginnend in der Schweiz, wo sie die ersten drei Lebensjahre in einem einengenden Gipsbett verbringen muss, wo sie aber auch gut im Haus ihrer Großmutter aufgehoben ist. Die Großmutter bleibt auch über die Kindheit hinaus eine große Stütze in Sabrinas Leben. Über ihre Jugendzeit, die ebenfalls nicht immer einfach ist, führt die Autorin den Leser bis ins Erwachsenenalter und über zahllose Reisen bis zu ihrem Aufenthalt in Indien. Dieser Lebensabschnitt nimmt den größten Teil des Romans ein, und diese Zeit hat die Autorin wohl auch am meisten geprägt. Das Leben in Indien ist für sie gleichzeitig eine Reise in ihr eigenes Inneres. Die intensivsten Erlebnisse erzählt die Autorin dabei in der Gegenwartsform, was der Geschichte noch mehr Authentizität, noch mehr Nähe verleiht.

Es gelingt der Autorin hervorragend, die Sonnen- aber auch die Schattenseiten ihres Lebens darzustellen. Der Leser fühlt mit ihr, wenn sie ihre Erlebnisse auf ergreifende, aber auch schonungslose Weise darlegt. Trotz all der Offenheit bittet sie in ihrer Geschichte aber niemals um Mitleid.

Dieses Buch erhält meine absolute Empfehlung auch für jene Leser, die sich nicht mit der Spiritualität Indiens identifizieren können; ich zähle selber zu diesem Personenkreis. Aber dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt und überzeugt. Als Leser spürt man, dass die Autorin tatsächlich in dem glücklichen Leben angekommen ist, das sie sich immer herbeigesehnt hatte. Dieses Glücksgefühl wird auch großartig vom Cover widergespiegelt.