Das Leben der Katzen

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bibkarl Avatar

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„Die Magnolienkatzen“ ist ein autobiographischer Roman, in dem Noriko Morishita ihren Alltag mit Katzen schildert. Eigentlich ist sie den Tieren gegenüber skeptisch eingestellt, doch als eine Straßenkatze in ihrem Garten einen Wurf Kätzchen zur Welt bringt, fühlt sie sich verpflichtet, diese – nur vorübergehend natürlich – aufzunehmen. Wir verfolgen das Aufwachsen der fünf Jungtiere und das Zusammenleben der Familie mit Noriko und deren Mutter.

Die Autorin hat einen ruhigen Schreibstil, der sich gut lesen lässt. Die Geschichte wird episodisch, aber chronologisch und aufeinander aufbauend erzählt.

Das Verhalten der Katzen und die schönen, aber auch schwierigen Momente, die man mit ihnen erlebt, sind sehr treffend beschrieben. Als Besitzerin von zwei Katzen kam mir einiges bekannt vor.
Allerdings fehlte mir ein wenig Tiefgang. Die Erzählerin lernt, die Katzen zu lieben, und empfindet sie als Bereicherung für ihr Leben. Doch die Veränderungen machen sich nicht wirklich bemerkbar, da der Text fast ausschließlich von den Katzen selbst handelt. Ich hätte mir zum Beispiel Einblicke in Norikos Schreiben gewünscht. Auch die Beziehung zu ihrer Mutter und der Verlust ihres Vaters werden nur kurz thematisiert.

Da der Roman auf den Erfahrungen der Autorin basiert, schätze ich es einerseits, dass sie ihre Erlebnisse realitätsnah beschreibt. Andererseits führt das eben dazu, dass das Buch „nur“ eine nette Schilderung vom Leben der Katzen ist.

Weil ich Katzen sehr mag, habe ich „Die Magnolienkatzen“ gerne gelesen. Es ist aber kein Buch, das nachhallt. Daher würde ich es Katzenliebhabern als Lektüre für zwischendurch empfehlen.