Bewegend

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Der Leser lernt die nicht mehr ganz junge Malerin Signe Munch kennen, die sich aus den Zwängen ihrer Ehe mit einem ignoranten, in überkommenen gesellschaftlichen Vorstellungen verfangenen Mann befreit hat. Nun kann sie ihre Malerei leben, alles, was sie je wollte.
In den Osloer Künstlerkreisen bringt sie es zu bescheidenem Erfolg, was sicher auch ihrem Onkel dem großen Edvard Munch zu verdanken ist. Sie hat vieles von ihm gelernt - nicht handwerklich sondern eine eigene Sicht auf Malerei.
Gleichzeitig findet sich der Leser aber auch einer Frau gegenüber, die zu tiefst unsicher und unendlich weich und freundlich ist. Das Sprichwort Sie kann keiner Fliege was zu Leide tun" trifft voll zu.
In ihrer Unsicherheit ist sie mit sich und ihren Bildern nicht zufrieden, ringt mit sich selbst um ihre Kunst.
Das ändert sich, als sie die Liebe ihres Lebens trifft und sie Fuß fassen lässt. In ihrer Welt fällt alles an seinen Platz und sie ist in der Lage, andersartige Kunstwerke zu erschaffen. Sie reift.
Doch das Schicksal hat für sie einiges in Petto. Der Zweite Weltkrieg nimmt Einfluss auf ihr Leben und bestimmt die weiteren Jahre erheblich.
Insgesamt ist es der Autorin wunderbar gelungen, das Lebensbild einer eher weniger bekannten Malerin zu zeichnen.
Ein Gesellschaftsroman mit biografischen Anteilen und einem Blick auf den Reifungsprozess einer Künstlerin, die ihr Leben in den Dienst der Kunst stellen kann und als eine gefestigte Persönlichkeit aus allem hervorgeht.