Ein Leben für die Kunst

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tardy Avatar

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Signe Munch Siebke hatte nur einen Wunsch: Sie wollte malen. Diesen Wunsch hat sie ihr ganzes Leben verfolgt. Inspiriert von ihrem berühmten Onkel Edvard Munch, wagt sie mit 38 Jahren endlich den großen Schritt. Sie löst sich aus ihrer unglücklichen Ehe und nimmt Unterricht beim Sohn Paul Gauguins. Stipendien führen sie unter anderem nach Paris und Kopenhagen. Leider ist kein einziges ihrer vielen Bilder erhalten. Vernichtet von den deutschen Besatzern oder verschollen, was die ganze Tragik ihres Lebens erst zeigt.

Lena Johannson hat ein beeindruckendes Porträt von Signe Munch erschaffen. Sie lässt mit ihren Beschreibungen, die mir bis dato unbekannte Malerin, vor meinen Augen lebendig werden. In zarte, kalte Farben getaucht, voll Poesie wird eine Atmosphäre geschaffen, die mich als Leser sehr in den Bann gezogen hat. Die Autorin zeigt den Kampf einer starken Frau, die endlich frei sein wollte, frei, um das zu tun, was sie will. Das gelingt ihr ganz hervorragend. Sie mischt Fiktion und Realität sehr gekonnt und malt quasi das Bild zu Ende. Es ist so bedauerlich, dass es keine Werke der Künstlerin mehr zu sehen gibt, aber dank der detaillierten Schilderungen von Lena Johansson habe ich sie direkt im Kopf. Der Roman hat mich sehr berührt und die Farben werde ich noch lange im Gedächtnis behalten.