Signe Munch - eine starke Frau

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Das bewegte Leben von Edvard Munch und seine Bilder sind brühmt und bekannt. Daß er eine Nichte hatte, die ebenfalls Malerin war, habe ich erst durch dieses Buch erfahren. Ich kann jetzt verstehen, weshalb die Autorin von dem Leben der Signe Munch berührt war und ihr mit diesem Buch ein großartiges Denkmal gesetzt hat.

Signe Munch wuchs in Norwegen bei ihrem Vater auf, nachdem die Eltern geschieden waren. Signe, die sich nach ihrer Mutter sehnte, durfte diese nicht sehen, weil sie schuldig geschieden wurde. Ihr Vater zwang Signe in eine Ehe mit dem Offizier Johannes Landmark, der ihr jedoch keinen Spielraum für ihre Leidenschaft, die Malerei, ließ, sondern, wie damals üblich, seine Frau nur als Heimchen am Herd sah. Mit 38 Jahren ließ Signe sich scheiden. Jetzt war sie frei und konnte sich ihrer Leidenschaft widmen. Immer unterstüzt von ihrer Studienfreundin Lilla, die viel jünger war, aber Signe dazu ermunterte am Leben teilzuhaben und sich nicht zu verkriechen. Sie nahm Unterricht bei Pola Gaugin, und trotz aller Selbstzweifel erfuhr sie nach und nach Anerkennung. Mit Landschaftsbildern und Auftragsmalerei hielt sie sich über Wasser. Aber sie war immer auf der Suche nach ihrem ganz eigenen Stil und wollte etwas Besonderes schaffen. Und dann begegnete ihr der Musikpädagoge Einar Siebke, in den sich Signe Hals über Kopf verliebte. Einar war jünger als sie, aber die beiden heirateten und Einar unterstüzte Signe, wo er nur konnte. Er ließ sie Frau und Malerin sein und war stolz auf ihren Erfolg.

Das große Glück nahm ein jähes Ende, als die Deutschen während des Krieges Norwegen besetzten und Einar sich dem Widerstand anschloß und Signe ihn hierbei unterstützte.

Dieses Buch hat mich zutiefst bewegt. Die Autorin hat alle Protagonisten so lebensecht charakterisiert, das man eine genaue Vorstellung von ihnen erhält. Ich habe viel über Edvard Munch gelernt und selbst noch etwas über Signe Munch recherchiert. Daß es tragischerweise keine Bilder mehr von ihr gibt, erklärt wohl, weshalb sie keinen Bekanntheitsgrad als Malerin erreicht hat. Ich habe die Fjorde Norwegens und das Nordlicht selbst erlebt. Bilder der Malerin von dieser einmaligen Landschaft zu sehen, wären ein großes Glück.

Zu diesem Buch kann man die Autorin nur beglückwünschen. Ich bedanke mich, daß ich auf diese Weise eine starke Persönlichkeit wie Signe Munch kennenlernen durfte.