Tausche Kochlöffel gegen Pinsel

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bavaria123 Avatar

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Im Aufbau-Verlag gibt es die Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe". Da lernt man Frauen wie Coco Chanel, Marlene Dietrich oder auch Edith Piaf näher kennen. Nicht ganz so bekannt dürfte Signe Munch sein und doch erkennt man an dem Cover sofort, dass auch der Roman über ihr Leben zu dieser Reihe gehört.

Signe Munch wurde 1884 in Trondheim (Norwegen) geboren und ist die Nichte von Edvard Munch. Jener Künstler, der unter anderem "Der Schrei" gemalt hat. Die Bilder von Signe Munch sind leider verschollen und somit ist wohl auch ihre Lebensgeschichte eher weniger bekannt.

Das Buch spielt vorwiegend in der Zeit zwischen 1922 und 1945, wobei Rückblicke auch noch die weitere Vergangenheit einbeziehen. Eine Zeit, die in Europa und der Welt nicht gerade einfach war.

Signe Munch erscheint mir als eher sanfte, nachdenkliche und freundliche Frau. Im Verlauf der Handlung wird sie beharrlicher und mutiger. Ich empfinde sie als sympatisch und am Leben wachsend. Umso mehr finde ich es schade, dass man sich keines ihrer Bilder mehr anschauen kann.

Der lebhafte und angenehme Schreibstil der Autorin Lena Johannson gefällt mir ausgesprochen gut. Sehr schnell war ich wie eingesogen in das Buch und konnte kaum mit dem Lesen aufhören. Frau Johannson hat viel recherchiert, was man spürt, und vermischt die realen Fakten über die Künstlerin gekonnt mit der Zeitgeschichte oder fiktiven Einflechtungen. Manche Sätze sind so schön geschrieben, dass ich sie mehrfach gelesen habe, wie zum Beispiel eine Beshreibung eines tosenden Sturmes.

Ich kann das Buch "Die Malerin des Nordlichts" auf jeden Fall Kunstinteressierten, Norwegenurlauberinnen oder auch einfach Lesern von emotionalen aber nicht kitschigen Lebensgeschichten empfehlen und vergebe sehr gern 5 von 5 Sternen.