Die Rache der Verlorenen

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Berlin befindet sich 1939 kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Aber niemand scheint sich im Nazi-Deutschland darüber bewusst zu sein oder verdrängt die Situation mit Ausnahme der Gestapo und der SS. Im Hotel Adlon in Berlin treffen sich die feinen Damen der Nazi-Oberen.
Schnell macht sich Angst breit, nachdem in kurzen Abständen vier weibliche Todesopfer gefunden werden, die allesamt den sogenannten Adlondamen angehörten. Sie waren alle in Behandlung des Psychoanalytikers Simon Kraus und alle vier waren schwanger. Kraus verführt zwar seine Klientinnen, aber sie sind nicht von ihm geschwängert worden. Vielmehr erpresst er sie mit Geldforderungen, um so ihr Schweigen zu erkaufen. Das macht ihn verdächtig und er gerät ins Visier der Gestapo, namentlich SS-Hauptsturmführer Franz Beween. Die Ermittlungen geraten ins Stocken, man kann Kraus nichts nachweisen.
Franz Beween, Simon Kraus und die alkoholsüchtige Minna von Hassel, Leiterin einer Anstalt für dahinsiechende verlorene Seelen, verfolgen ein gemeinsames Ziel, sie wollen den mit einer Maske getarnten Mörder überführen. Und so schließen die drei ein Zweckbündnis und jagen den Marmormann.
Der Plot endet schließlich im Jahr 1942 längst nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und der Eroberung von Polen, wo sich Beween als Soldat nahe der Front, Kraus als behandelnder Psychiater von traumatisierten Soldaten und Minna v. Hassel in einem Lazarett für verwundete Soldaten als Ärztin im Kaukasus wieder vereinen. Längst verfolgen Sie eine heiße Spur.

Mein Fazit:
Der Schutzumschlag zeigt die Silhouette einer geschundenen Frauenleiche in blutroter Farbe. Mit diesem Buch hat Grangé eine ganz neue Richtung eingeschlagen. Seine Erzählweise ist spektakulär, er beschreibt sehr detailliert die Gräueltaten der Nazizeit, wenn auch nicht alles authentisch ist. Die einzelnen Charaktere hat er so beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann. Er legt immer wieder falsche Fährten, um vom wahren Mörder abzulenken. Der Thriller ist gut durchdacht und liest sich spannend, ohne die Behauptung aufstellen zu wollen, dass es sich bei diesem Werk um einen Pageturner handelt.