Etwas zu lange

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berolina Avatar

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Der französische Thriller-Autor Jean-Christophe Grangé hat sich bei seinen bisherigen Werken auch immer von verschiedenen Ländern und deren geschichtlichen Schicksalen inspirieren lassen, nun aber widmet er sich voll und ganz der Vergangenheit Deutschlands mit diesem historischen Roman.
Die Beschreibungen sind greifbar und ausreichend recherchiert, dennoch nehmen sie manchmal überhand. Wenn man "Die marmornen Träume" etwa um ein Viertel gekürzt hätte, wäre es die ideale Länge gewesen um den Leser in einen spannenden Krimi zu verwickeln, so aber gibt es Dissonanzen zwischen Action und langweiligen Passagen, die ins nichts führen. Die diversen dubiosen Protagonisten sind gut gewählt, trotz der dunklen Züge zugänglicher als z.B. der misanthropische Polizist ohne jegliche wiedergutmachende Eigenschaften in "Die Fesseln des Bösen". Insgesamt ist dieser Roman wieder ein besserer Grangé als die Bücher der letzten Jahre, aber an seinen Klassiker "Die purpurnen Flüsse" kann es dennoch nicht so ohne Weiteres anknüpfen.