Spannung in Berlin

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moka07 Avatar

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Jean-Christophe Grangé zeigt in seinem neuen Roman, dass er ein Meister seines Faches ist.
Die marmornen Träume spielen im Jahre 1939 in Berlin. Grangé gelingt es in diesem fast 700 Seiten starken Roman sowohl den Zeitgeist im damaligen Berlin wieder auferstehen zu lassen als auch einen spannen Kriminalfall zu schildern. Es ist kurz vor Kriegsbeginn. Im Hotel Adlon treffen sich regelmäßig die Frauen der Nazi-Elite. Dann werden sie nach und nach auf bestialische Art und Weise ermordet. Alle waren Patientinnen des Psychoanalytikers Simon Kraus, der ihre Geheimnisse und Träume (Marmormann) für eigene lukrative Zwecke nutzte.
Im Laufe der Ermittlungen findet sich ein eigenwilliges Trio zusammen, bestehend aus dem SS-Offizier Franz Beween, dem Psychoanalytiker Simon Kraus und Minna von Hassel einer gescheiterten Psychiaterin mit Alkoholproblemen. Kommen sie dem Täter in den Wirren des Kriegsbeginns auf die Spur? Und welche Rolle spielt der Marmormann?
Eine düstere und brutale Atmosphäre nimmt den Leser gefangen und die gesamte Handlung ist spannend und fesselnd erzählt. Immer wieder kommt es zu unerwarteten Wendungen. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten. Im mittleren Bereich gibt es vielleicht die eine oder andere Länge, die aber durch den wunderbaren Schreibstil wett gemacht wird.
Ein toller, aber stellenweise auch sehr brutaler Roman, der das Kopfkino noch lange beschäftigt.