Kälte. Vor allem die menschliche. Großartig dargestellt!

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gaia Avatar

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Ich bin hin und weg. Wie Lanchester die Sprache in diesem Buch nutzt, um das Leben und vor allem den Dienst an der Mauer darzustellen, ist meisterhaft. Obwohl sich der Inhalt stehts mit der Kälte an der Mauer und derselbigen befasst, sind wir ganz nah am Protagonisten, so nah, dass es einem warm werden würde, wäre da nicht die allgegewärtige Kälte. Die Sprache wird hier zum Handwerkszeug. Lanchester wechselt trotz Ich-Erzähler in die Metaebene und dekliniert verschiedene Prosaformen durch um die Mauer beschreibbar zu machen. Er spielt nicht nur mit der Sprache sondern auch der Form, sodass im Text Fersmaße erscheinen. Großartig. Eine Dystopie so literarisch verpackt, finde ich einfach nur großartig. Ich denke im englischen Original hätte man als Leser sogar noch mehr von den Wortspielen und Begrifflichkeiten, die Lanchester hier verwendet. Das Cover des Buches ist in Ordnung, jedoch lässt es kaum auf die große Literatur, die zwischen den Deckeln steckt, schließen.