wie weit gehst du?

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elohym78 Avatar

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Zum Schutz des Landes, der Menschen und des Lebens muss jeder Bürger zwei Jahre Dienst auf der Nationalen Küstenverteidigungsbefestigung - der Mauer - verrichten. Diese Zeit ist jetzt für Kavanagh gekommen. Schweren Herzens tritt er seinen Dienst an.

John Lanchester schreibt flüssig, aber zugleich bedrückend; wie kann man unter freiem Himmel, mit Sicht auf die unendlichen Weiten des Meeres nur so ein beklemmendes Gefühl in seinen Lesern hervorbringen? Ich denke, es sind nicht die Beschreibungen der Landschaft, auch wenn diese schon nicht einladend, sondern eher kalt und feindlich wirken, sondern eher die innere Einstellung. Statt Freude und Zuversicht, ruft der Autor Zweifel und Widerwillen hervor, die mich berühren und zum Nachdenken anregen. Natürlich möchte jeder sein Leben und vor allem seine Lebensgewohnheiten schützen, aber zu welchem Preis?

Diese Frage und noch viel existenziellere stellt sich der junge Kavanagh, als er den Dienst auf der Mauer antritt und mit seinen Gedanken und Gefühlen alleine ist. Ich konnte seinen Gedankengängen sehr gut folgen und stellte eigenen Überlegungen an. Ich bin gespannt, wie sich das Buch entwickelt, wo es Kavanagh hinführt. Aber auch mich.