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teammary Avatar

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Großbritannien ist von einer Mauer umgeben und niemand kommt ins Land hinein. Um die Mauer zu bewachen, müssen junge Menschen dort Schichtdienst leisten. Zu ihnen gehört auch Joseph Kavanagh. Er tritt seinen Dienst an der Mauer an und wird soin das System hineingezogen. Auf der Mauer lernt er Hifa kennen, zu der er sich schnell hingezogen fühlt. Sein Abenteuer innerhalb des Systems beginnt.

John Lanchester gelingt es, eine ganz und gar düstere und bedrückende Atmosphäre zu kreieren, die einem an manchen Stellen das Atmen schwer macht. Auch leidet man an vielen Stellen mit den Protagonisten mit. Die sehr reduzierte Sprache des Buches passt gut zu der öden Handlung an der Mauer.
Dennoch konnte ich gerade durch die Sprache und die immer wiederkehrenden Abläufe zunächst nicht richtig ins Buch und zu den Figuren finden. Der zweite Teil des Buches hat mich dann allerdings richtig gepackt und ich habe viele Seiten an einem Stück gelesen. Auch der dritte Teil legt an Erzähltempo zu, allerdings wird die Handlung an den Stellen, meiner Meinung nach, immer abstruser. Insgesamt hätte ich mir mehr kritische Reflexion seitens der Figuren und damit ein anderes Ende gewünscht.

Alles in allem ist "Die Mauer" ein Buch mit großem Gegenwartsbezug. Die Handlung wird zwar von der Sprache perfekt untermalt, dennoch zieht sie einen nicht ausreichend ins Buch hinein. Gerade durch Themen, wie den Brexit usw., ist es aber doch sehr spannend und schnell wegzulesen.