Brexit, Klimawandel, Migration - zuviele Themen für ein Buch?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lacastra Avatar

Von

Brexit, Klimawandel und Migration vereint in nur einer Geschichte, kann das gut gehen?
Theoretisch könnte dies auch die Titelseite einer aktuellen Tageszeitung sein, von daher ist die Tatsache, dass die Geschichte in der nahen Zukunft spielt gar nicht so abwegig. Trotzdem handelt es sich bei "die Mauer" zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch um eine Dystopie, denn nach dem Anstieg des Meeresspiegels schützt sich Großbritannien durch eben jene namensgebende Mauer vor unerwünschten Eindringlingen.
In dieser Ausgangssituation tritt unser Protagonist Joseph Kavanagh seinen Dienst auf der Mauer an und schon nach den ersten Seiten merkt man spürbar die vorherrschende Stimmung der Trostlosigkeit, die sich dann auch durch das ganze Buch zieht. Leider kommt neben all der Trübsinnigkeit jedoch kaum wirklich Spannung auf, trotz der interessanten und aktuellen Grundidee bleiben sowohl die Charaktere als auch die Welt zu blass und nicht genug beschrieben.
So viel es mir über weite Strecken schwer, mich in betroffene Personen oder auch Situationen hineinversetzen zu können.

Dabei lässt sich das Buch an sich schon recht flüssig weglesen, denn trotz mangelnder Spannung bin ich dann doch bis zum Schluss dran geblieben, jedoch fehlte es mir über weite Strecken an Erzähltiefe.
Ein wirklich schlechtes Buch ist "Die Mauer" mit Sicherheit nicht, aber auch kein hervorstechend gutes.