Buch und Inhaltsangabe sind zwei verschiedene Sachen

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anne Avatar

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Ich denke, dass viele von diesem Roman enttäuscht sein werden. Die Inhaltsangabe verspricht ein vollkommen anderes Buch.

Die Geschichte ist schnell zusammengefasst. Wegen eines Wandels musste Großbritannien an den Ufern der Insel eine Mauer erbauen. Jeder Einwohner eines bestimmten Alters muss diese zwei Jahre lang vor Eindringlingen verteidigen.

Als ich das erste Mal von dem Buch “Die Mauer” las, empfand ich die Idee von John Lanchester mutig. Der Gedanke an Mauern kam schon aus vielen Gründen und nie aus guten. Mich interessierte also welches Szenario John Lanchester geschaffen hat, um eine Mauer zu errichten. Leider lässt der Autor genau das im Dunkeln. Wir hören von einem Wandel, erfahren aber nicht was geschehen. Der Protagonist Joseph Kavanagh erzählt, dass die vorherige Generationen die Erde zerstört hat. Das sind vermutlich auch wir, die Leser. Und wie wir nun die Erde zerstört haben, dass können wir uns ja selber denken.
Wir erfahren das es notwendig ist die Insel zu Verteidigen. Aber nicht von wem. Sie werden als die Anderen bezeichnet und sind wohl alle außer die Bewohner der Insel.
Entgegen meiner Vermutung ist Gewalt kein großes Thema in dem Buch. Es geht um das Warten und um das weitermachen, obwohl man nicht weitermachen will. Zwischendurch wird es immer mal wieder etwas langatmig.
Da der Autor die Geschichte von Kavanagh in einen Rahmen packt, ohne diesen richtig zu beschreiben, lag mir bis zum Schluss die Frage warum auf der Zunge. Kurz nach dem Lesen hatte ich den Eindruck, dass da mehr kommen müsste. Allerdings will der Roman nicht so ganz aus dem Kopf.
Das Cover gefällt mir sehr gut. Im Gegensatz zu Inhaltsangabe passt es gut zum Buch.

Ich kann nicht ohne Vorbehalt sagen, dass das Buch mir gefallen hat. Ich würde es allerdings auch nicht als schlecht bezeichnen. Die Idee, die man in der Geschichte erkennt, ist ganz hervorragend und leider bei der Ausführung etwas aus der Form geraten.