Dunkle Aussichten

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beachhase Avatar

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Eine Mauer ist uns Deutschen ja nicht unbekannt.
Allerdings ist diese im gleichnamigen Buch doch völlig anders.
Man wird als Leser erstmal im Ungewissen gelassen, warum es diese Mauer eigentlich gibt.
Es gibt einen 2-jährigen Dienst an der Mauer, den jeder junge Erwachsene des Landes - egal ob Mann oder Frau - leisten muss. Das Land stellt sich bald als Großbritannien heraus und ist vermutlich das einzige, welches in Europa noch mehr oder weniger wie ursprünglich existiert. Eine Klimakatastrophe hat den „Wandel“ verursacht. Europa scheint buchstäblich untergegangen zu sein. Nur England konnte sich dank der Mauer retten.
Mit Kavanagh, einem jungen Engländer steigen wir in das Buch und den Pflichtdienst an der Mauer ein. Wir erleben seine Ängste, seine Schwächen die ihn in den ersten Tagen auf der Mauer einnehmen. Nach und nach lernt er seine Schichtkollegen kennen und langsam stellt sich eine Routine ein. Kavanaghs Vorgesetzter, der Hauptmann, lässt keine Zweifel, dass seine Kompanie mit die Beste des Landes ist und bislang jeden Angriff der „Anderen“ abwehren konnte. In diesem Glauben bleibt der Leser gerne, aber es kommt anders...
Eine erdrückende Stimmung bestimmt den ersten Teil des Buches. Im mittleren Teil schöpft man etwas Hoffnung. Zumindest was Kavanahgs Zukunft betrifft. Der letzte Teil kehrt alles wieder um.
Welch grausame Vorstellung! Und doch nicht weit vom Möglichen entfernt. Wie nah sind wir einer Klimakatastrophe?
Der Roman schildert eine sehr glaubwürdige Version, ist extrem spannend und extrem schrecklich zugleich. Wie wird es ausgehen? Was kann jeder einzelne von uns tun, um dieses Szenario abzuwenden?
Ein Buch zum Umdenken, für mehr Verantwortung der Umwelt gegenüber, zum Wachrütteln. Meines Erachtens eine Pflichtlektüre, nicht nur für junge Menschen!