Ein spannendes Gedanken-Experiment

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Ich muss gestehen, so ganz überzeugt bin ich nicht, aber - und das ist ein dickes ABER! - ich habe das Buch in null komma nichts ausgelesen, weil mich die Argumentation des Buches und diese all zu reale Situation wirklich fasziniert hat.

Die Welt nach dem "Wandel" - was auch immer dieser Wandel genau ist. Es gibt keine Strände mehr auf der Welt, Mauern um Großbritannien und vermutlich auch um andere Länder, Menschen die unbedingt und verzweifelt einen Weg über diese Mauern suchen und ein krass-neues Gesellschaftssystem. Schon früh erfährt man, dass der Dienst an der Mauer ähnlich unserem Wehrdienst ein Zwang ist. Für zwei Jahre muss man sich verpflichten, zwölstunden lang auf das Meer starren und jeden Moment einen Angriff der "Anderen" abwehren. Noch schlimmer: sollte es einer der Anderen während deiner Wache über die Mauer schaffen, wirst du dafür auf dem Meer ausgesetzt.

Das alles macht so viel Sinn und ist so schrecklich unsinnig!

Das Buch spart auch nicht mit Schulzuweisungen. Die Generation vor dem jungen Hautcharakter, der seinen Dienst an der Mauer antritt, hat es verbockt. Sie haben das hier angerichtet und versagen nun einmal mehr auf ganzer Linie, denn sie taugen nicht einmal mehr für einen guten Rat. Sie kennen diese neue Welt nicht. Sie müssen sie nicht so leben, wie die Generation, die nach ihnen kam.

Eine wirklich, wirklich eindringliche Zukunftsvision. Leider ist das Buch an sich nicht arg so spannend erzählt. Das unterstreicht vielleicht aber nur umso mehr, dass diese Generation, die jetzt ausbaden muss, was andere ihnen eingebrockt haben, sich ein bisschen auch in die Situation ergeben.