Gut, aber mit Luft nach oben

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wanderer.of.words Avatar

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Die Welt die Lancaster in seinem Buch beschreibt besteht vor allem aus
Wasser: der Meeresspiegel ist gestiegen, das Meer hat ganze Kontinente
verschlungen. Land ist kostbar. Die Geschichte spielt in England, das
komplett von einer Mauer umgeben ist und sich so abschottet. Die jüngeren
Generationen werden gezwungen einen zweijährigen Dienst an der Mauer zu
leisten um sie gehen "die Anderen" zu verteidigen.

Mehr möchte ich an dieser Stelle auch nicht verraten, um nicht zu spoilern 😉
Ich fand das Buch gelungen, allerdings wäre noch Luft nach oben gewesen.
Aber fangen wir mit den positiven Punkten an. Die Geschichte fängt zwar
recht gemächlich an, nimmt dann aber an Fahrt auf und wird ab der Hälfte
richtig spannend. Die Ideen des Autor sind teilweise erschreckend
realistisch. Auch wie er beschreibt, wie sich die jüngeren Generationen
wegen dem nicht ausgesprochenen, aber immer vorhandenen, Vorwurf "Ihr seid
schuld, ihr habt die Welt kaputt gemacht" von ihrem Eltern entfremdet haben
macht wirklich nachdenklich.

Wie gesagt gibt es aber auch Kritikpunkte. Zum einen empfand ich die
actionreichen Szenen zu wenig ausführlich geschrieben. Es sind ohnehin
recht wenige, die hätten als Ausgleich spannender gestaltet werden können.
Und leider bleibt bis zum Ende eine gewisse Distanziertheit zu den
Charakteren. Sie sind zwar nicht unsympathisch, so wirklich warm wird man
aber nicht mit ihnen. Geschuldet ist das auch dem knappen, teils sehr
sachlichen, Schreibstil des Autors.

Insgesamt ist es dennoch ein sehr interessantes Buch, mit einigen
unerwarteten Wendungen. Mir hat es trotz der Kritikpunkte gut gefallen.