Kältewasserbetonwind

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kleomantika Avatar

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"Die Mauer" von John Lanchester spielt in einer Zukunft nach dem "Wandel", in einer Welt, in der sich Menschen voneinander abschotten und jeder auf sein eigenes Wohl bedacht ist. Eine Gesellschaft mit gegenseitiger Hilfe und Unterstützung so wie wir sie kennen existiert nicht mehr. Der junge Kavanagh tritt seinen Dienst auf der Mauer an, die Großbritannien umgibt, um das Land vor "den Anderen" zu schützen. Diese metaphorische Wirkung, des Abschottens hat in mir eine sehr bedrückende Stimmung ausgelöst. Der Roman beschreibt über viele Seiten den immer selben Tagesablauf und der Autor schafft es mit seiner besonderen Sprache eben genau das Gefühl zu transportieren, dass die Verteidiger selbst auf der Mauer spüren müssen. Kälte Wasser Beton Wind. Es gab bereits einige Mauern in der Geschichte der Menschheit und diese Mauern waren immer mit einer Angst verbunden. John Lanchester beschreibt eindrücklich, wie eine Zukunft in einer Welt aussehen könnte, in der diese Angst die Überhand gewinnt. Hoffen wir, dass es nie soweit kommen wird!