Der Myrthos von der Meerjungfrau und eine unmögliche Liebe

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Monique Roffey erzählt aus weiblicher Sicht den Mythos von der Meerjungfrau neu.

Ein junger Mann sitzt in einem Boot vor der karibischen Küste. Er ist Fischer und wartet auf den nächsten Fang. Plötzlich entdeckt er eine Meerjungfrau neben sich. Sie droht selbst, zu einem Fang zu werden, denn Aycaya wird von amerikanischen Touristen entdeckt und an Land geschleppt. David, der junge Fischer, rettet sie im letzten Moment und nimmt sie mit zu sich nach Hause. Dort entwickelt sie sich langsam und in einer schmerzhaften Prozedur zurück zur Frau. Auf Aycaya lastet der Fluch eifersüchtiger Ehefrauen; sie schwimmt seit Jahrhunderten im Merr und ihr Volk, die Taino, existiert nicht mehr. Im Laufe der Zeit kommen sich David und Aycaya näher, doch hat die Liebe eine Chance?

"Die Meerjungfrau von Black Conch" ist eine Neuerzählung des alten Mythos von der Meerjungfrau, die von Roffey gekonnt in die aktuelle Zeit verpflanz wurde. Im Kern geht es um Themen wie Fremdsein in der Welt, Selbstberhauptung der Frau und nicht zuletzt auch die Narben, die die Kolonialgeschichte hinterlassen hat. Dieser Aspekt hat mich besonders interessiert. Ich muss aber sagen, dass mich das Buch insgesamt sehr in seinen Bann gezogen hat. Die Geschichte um das Schicksal der Meerjungfrau ist sehr lebendig und ergreifend erzählt. Auch hat mir David als Charakter sehr gut gefallen; ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen.

Ohne große Erwartungen habe ich das Buch begonnen und ließ mich überraschen. Das ist gut gelungen. Gerne empfehle ich das Buch weiter.