Mythische Liebe

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miro76 Avatar

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Aycaiya, die Meerjungfrau aus längst vergessenen Tagen zeigt sich nach Jahren der Einsamkeit einem jungen Fischer, der seine Lieder über die Weiten des Wasser singt. Die Musik berührt sie, zieht sie an und lässt sie nach Jahrhunderten wieder die Nähe eines Menschen suchen.

Doch das wird zu ihrem Schicksal. Sie wird geangelt. Gekascht, wie es hier heißt. Eine brutale Szene, schwer verletzt und gedemütigt hängt sie an der Mole, wo David, der Fischer sie retten kann.

Ihre Verwandlung setzt ein und damit auch die aufkeimende Liebe zwischen ihr und dem jungen Mann. Eine Liebe, die alles für ihn verändern wird.

Die Autorin greift hier auf alte Legenden der verfluchten Frau zurück. Wegen ihrer Schönheit wurde sie ins Meer getrieben, damit sie den Männer nicht mehr den Kopf verdrehen kann. Der Fluch der Eifersucht lässt sie nie mehr los.

Stilistisch ist das Buch sehr gewöhnungsbedürftig. Geschrieben in alter, archaischer Sprache passt es bestimmt gut zum Lokalkolorit. Die Bewohner auf Black Conch sind einfache Menschen. Bildung stand ihnen kaum zur Verfügung.

Mir hätte das Buch mit grammatikalisch richtigen Sätzen allerdings besser gefallen. Mir war das zu hart und zu urtümlich. Auch die lyrischen Teile der Meerjungfrau konnten mich nicht wirklich überzeugen. Die Bilder, die diese Gedichte heraufbeschwören sollten, haben mich aufgrund der fehlerhaften Sprache nicht wirklich erreicht. Mir gefällt das einfach nicht.

Ich bin mir sicher, dass genau dieser spezielle, eigentümliche Stil für viele Leser*innen die Besonderheit dieses Buches ausmachen wird und ich wünsche dem Buch solche Leser*innen. Die Geschichte an sich fand ich ja gelungen und spannend, aber es lässt sich nicht ändern. Mir hat die Sprache einfach nicht gefallen. Daher vergebe ich 3 Sterne für eine tolle Story, die mich leider stilistisch abgestoßen hat.