Mythos Meerjungfrau

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
stresserella Avatar

Von

Mit „Die Meerjungfrau von Black Conch“ bietet uns Monique Roffey eine wirklich schöne und besondere Geschichte. Erzählt wird der Mythos einer Meerjungfrau, die aufgrund ihrer Schönheit verflucht und dazu verbannt wird, fortan als Meerjungfrau zu leben. Eines Tages erscheint sie, angezogen von seinen Liedern, dem Fischer David, der sich auf der Stelle verliebt. Dann wird Aycayia von einem Fischerboot gefangen und von David gerettet. Und was dann folgt ist vielleicht doch kein so guter Plan ..

Aus drei doch sehr unterschiedlichen, aber miteinander verflochtenen Perspektiven erzählt sie den Mythos der Meerjungfrau Aycayia, die einem Fischer vor Black Conch erscheint. Während aus Aycayias Sicht in Versen erzählt wird, stehen die Tagebucheinträge des Fischers, viele Jahre später verfasst, sprachlich in krassem Gegensatz. Hier nutzt die Autorin eher leichtere Sprache, die stellenweise sehr nach Dialekt klingt. Alles verbunden durch Kapitel eines namenslosen Erzählers.

Die Tagebucheinträge haben es mir persönlich etwas schwer gemacht, besonders die Doppelung einzelner Wörter haben meinen Lesefluss ein wenig gestört. Ebenfalls unglücklich fand ich die stellenweise sehr anzügliche und wollüstige Sprache, sowie einige Ungereimtheiten, die aufmerksamen Lesern unter Umständen schnell auffallen. Auch das Cover finde ich im Vergleich zu den fremdsprachigen Ausgaben nicht besonders gelungen.

Im Großen und Ganzen handelt es sich um einen Roman, an dem sicher eine breit gefächerte Leserschaft Freude haben könnte. Kann man über die wenigen genannten Kritikpunkte hinwegsehen, bietet „Die Meerjungfrau von Black Conch“ auf jeden Fall ein schönes Lesevergnügen. Für kritischere Leser greift Monique Roffey genug Themen auf, mit denen es sich auseinanderzusetzen gilt.