All die ungelebten Leben

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justm. Avatar

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Schon allein die Idee des Buches fand ich faszinierend und war daher mehr als gespannt auf die Leseprobe.
Und, Himmel hilf, wusste diese mich zu begeistern:

Ich denke grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn man sich in Protagonisten eines Buches wiederfindet. Nein, im Grunde macht es den Zugang zu einem Buch immer leichter. Wenn die Hauptfigur aber lebensmüde ist und vor dem Suizid steht, ist das vielleicht etwas, worüber man sich Gedanken machen sollte.
Dabei kennt wohl so ziemlich jeder Tage, an denen man das Gefühl hat, daß das Leben von allen Seiten auf einen einstürzt. Nur glaubt eben nicht jeder, daß es daher keinen Sinn mehr macht, selbiges noch fortzuführen.
Nora, unsere Hauptfigur, zieht "das Ganze" aber tatsächlich durch. Und das wird mit jedem Kapitelbeginn, die als "Countdown zum Suizid" bezeichnet werden könnten, auch noch mal klar gemacht. Eine coole Idee, die manch einer aber vielleicht geschmacklos bezeichnen würde (ich nicht).

Noras Reise in die Mitternachtsbibliothek zeigt uns die LP leider nicht mehr. Aber ich habe die große Hoffnung, daß die Idee des Buches - all die ungelebten Leben aufzuzeigen - dem Leser nicht nur Unterhaltung bringt, sondern evtl. auch kleine Hilfestellungen oder zumindest Gedankenanstöße geben kann. Und das nicht nur für all diejenigen, denen es geht wie Nora.