Als ich beschloss "Die Mitternachtsbibliothek" zu lesen

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ranja Avatar

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Mit den kleinen Sachen anzufangen ist vielleicht ganz gut bei diesem Buch und so möchte ich genau das tun, wenn ich meinen ersten Leseeindruck beschreibe.
Das Cover ist schön und simpel, wenn auch nicht haargenau mein persönlicher Geschmack. Ich kann es trotzdem wertschätzen, genau wie den Titel "Die Mitternachtsbibliothek". Er hat einen tollen Klang an sich und bei meiner Liebe für Mitternächte und Bibliotheken konnte ich nicht widerstehen mir das Buch genauer anzugucken. Mein Bauchgefühl hat mich ganz und gar nicht getäuscht, der "Klappentext" hat mich einfach umgehauen. Noras Geschichte klingt herrlich interessant und regt wahrscheinlich auch richtig zum Nachdenken an, ich habe große Lust mich in sie hineinzustürzen.
Gleich zu Beginn der Leseprobe war ich begeistert von Sylvia Plaths Zitat. In letzter Zeit habe ich viel über sie sowie ihre tragische Lebensgeschichte, welche geprägt war von ihrem Leben mit Depressionen, gehört. Das Zitat hat jedenfalls bei mir angeschlagen und wahrscheinlich hätte mir schon das gereicht um mir das Buch in der Bibliothek auszuleihen oder es im Laden zu kaufen. Ich musst erst einmal ein paar Momente lang nachdenken, weil es so sehr mit mir resoniert hat.
Dann ist mir der Schreibstil von Matt Haig aufgefallen und auch da war ich begeistert. Er ist einfach wirklich schön, meiner Meinung nach, und es sind viele abwechslungsreiche Dialoge eingebaut, die es nie langweilig zu machen scheinen. Genau wie die Beschreibungen von Nora oder auch generell der Stil in dem die Geschichte erzählt wird, denn das Schreibermotto "show don't tell" wird auf eine hervorragende, angenehme Weise umgesetzt.
Ganz nebenbei erschafft er mit seinen Worten Tore in Noras Welt und man merkt sein können beispielsweise an dem Umgang mit sprachlichen Mitteln, an seinem Gefühl für die Sprache.
Hinzu kommt die Ausarbeitung der Charaktere. Ich war auf Anhieb mitgerissen von den Figuren, die in der Leseprobe schon erschienen sind. Alle hatten ihren Charme und ihnen war viel Leben eingehaucht, obwohl sie nur in kurzen Passagen auftraten. Insbesondere Nora selbst scheint witzig und geistreich auf eine fesselnde Art, obwohl sie mit Depressionen lebt.
Dieser Umstand wurde in der Leseprobe auch schon direkt angesprochen, aber auch sonst wurde es geschafft auf dieses Hindernis in Noras Leben mit anderen kleinen Kommentaren hinzudeuten.
Alles in allem wird eine sehr spannende, interessante Atmosphäre geschaffen, in welche ich eintauchen möchte.
Ich bin gespannt wie weiter mit dem Thema der psychischen Gesundheit umgegangen wird, wie es mit Nora weitergeht und was sie und ich in der Mitternachtsbibliothek noch lernen werden.