Wunderschön geschriebener Schmerz

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lilibeth2311 Avatar

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Vor einer ganzen Weile schwärmte eine Freundin mir von diesem Buch vor. Sie war so begeistert von der Geschichte, dass sie sie sogar auf Englisch gelesen hat.
Hätte ich nicht dieses Wissen im Hinterkopf gehabt, hätte mich allein schon das Cover in den Bann gezogen mit dem von innen leuchtenden Haus im Universum. Verträumt und anziehend zugleich.

Wir erleben Nora an ihrem letzten Tag, der zugleich einer ihrer schwärzesten ist, denn sie verliert innerhalb weniger Stunden alles: ihre Katze, ihren Job, die Verbindung zu ihrem Bruder und ihrer ehemaligen besten Freundin, ihren Klavierschüler und letztlich auch noch ihren Lebenswillen.
Doch trotz all der Schwärze, Trauer und Melancholie hat Matt Haig wahnsinnige Leichtigkeit und Witz in den Text gelegt. Ich konnte nicht nur durch die Seiten fliegen, sondern musste auch mehrfach lachen. Und das bei diesem Thema...

Wir kennen es wohl alle, das Was-wäre-Wenn-Spiel. Was wäre, wenn wir uns nicht getrennt hätten, was wäre, wenn wir den Job nicht angenommen hätten, wäs wäre, wenn wir ausgewandert wären... All die Möglichkeiten, die einen manchmal nachts wachliegen lassen. Nora wird all diese Möglichkeiten kennenlernen und ich kann kaum erwarten, sie dabei zu begleiten. Denn trotz ihrer depressiven Stimmung schimmert manchmal die Nora durch, die sie war und die sie sein kann. Sympathisch, klug, schlagfertig, lustig. Ich möchte sie dabei beobachten - in all ihren Leben, die sie hätte führen können.