Ein Tribut an das Leben!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
queenhedy Avatar

Von

Matt Haig kann nicht nur Selbsthilfebücher schreiben, er kann seine Lebensweisheiten auch wunderbar und fast magisch anmutend in Romane verpacken, die einen aus schlimmen Gedanken retten können, ohne, dass dies den Leser*innen aufgedrängt wird. Sein neuester Roman Die Mitternachtsbibliothek handelt von einer verzweifelten Frau, die schon am Anfang des Romans Selbstmord begeht. Sie landet in der geheimnisvollen Mitternachtsbibliothek zwischen Leben und Tod. Jedes Buch in dieser Bibliothek steht für ein Leben, dass sie gelebt haben könnte, hätte sie sich an einem bestimmten Punkt anders entschieden. Wild entschlossen, das perfekte Leben zu finden, probiert sie eine Entscheidung nach der anderen rückgängig zu machen, um am Ende zu bemerken, dass kein Leben perfekt ist, dass es immer irgendetwas auszusetzen gibt, irgendetwas das man bereut, das man ändern möchte. Haig transportiert, verpackt in einen zauberhaften Roman, eine wichtige und entscheidende Botschaft. Die Dinge, die wir bereuen, sind vielleicht genau die Dinge, die uns zu dem gemacht haben, der wir heute sind und das Leben, dass wir Leben könnte zwar anders aussehen, jedoch nie perfekt. Auch wenn dies jetzt vielleicht erdrückend klingt, ist es in diesem Roman eine frohe Botschaft, die einen ermutigt und einen das Leben wertschätzen lässt.
Der einzige negative Punkt war für mich die Protagonistin, die teilweise sehr naiv und anstrengend war. Dies wurde noch dadurch verstärkt, da man oft mit ihr und ihren Gedanken alleine war.
Alles in allem jedoch wieder ein gelungener Roman, von einem der wichtigsten zeitgenössischen Autoren!