Eine tiefgreifende Geschichte

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Nachdem es für sie beruflich und privat bergab geht, beschließt die 35-jährige Nora Seed, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Doch zwischen Leben und Tod befindet sich eine Bibliothek, die aus endlosen Regalen besteht. Jedes Buch bietet ihr die Chance, ein anderes Leben auszuprobieren, dass sie hätte leben können. Die Chance, zu sehen, wie alles gekommen wäre, wenn sie andere Entscheidungen getroffen hätte.

Die Grundstimmung der Geschichte ist von Anfang an sehr bedrückt und negativ, was die Verzweiflung der Protagonistin unterstreicht. Obwohl Suizid für mich niemals in Frage kommen würde, konnte ich mich sehr gut im Nora hineinversetzen. Sie hat keine Aufgabe in ihrem Leben, keine Bezugspersonen, erleidet einen Verlust nach dem anderen und sieht deshalb keinen Sinn mehr darin, weiterzuleben. Im Laufe der Geschichte wird jedoch vermittelt, dass es nie zu spät ist, etwas in seinem Leben zu ändern, um glücklich zu werden und wie wichtig Wertschätzung ist. Die Atmosphäre wird somit positiver und hoffnungsvoller.

Der leichte Schreibstil des Autors und die recht kurzen Kapitel, durch welche sich die Geschichte in kürzester Zeit lesen lässt, gefielen mir sehr gut. Wegen der vielen verschiedenen Leben, die Nora in der Mitternachtsbibliothek ausprobiert und der Tatsache, dass sich die eigentliche Nora in diesen Leben so sehr von ihren eigenen Charakterzügen unterscheidet, empfand ich die Geschichte als sehr spannend und abwechslungsreich. Auch der Nebencharakter, Mrs Elm, ist gut beschrieben. Durch ihre warmherzige und empathische Art mochte ich sie sehr gern.

Die Mitternachtsbibliothek handelt von sehr tiefgründigen und philosophischen Themen, welche jedoch verständlich behandelt werden. Deshalb kann ich dieses Buch jedem weiterempfehlen, der mal Lust auf eine etwas andere Geschichte hat.