Fantastisch traurig schön

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panteno Avatar

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Schwimmerin. Musikerin. Philosophin. Gattin. Weltreisende. Gletscherforscherin. Was hätte alles aus Nora werden können. Doch jetzt sitzt sie da und betrauert all die scheinbar falschen Lebensentscheidungen. Die 35jährige Nora Seed steht vor den Trümmern ihres Lebens: ihre Katze ist tot, sie verliert den Job, der Kontakt zu Angehörigen und Freunden verloren und berufliche und Private Träume haben sind wie Seifenblasen zerplatzt. Es bleibt für sie nur ein Ausweg: Der Tod.
Doch auf der anderen Seite landet sie in einer endlos großen Bibliothek. Aber es ist keine gewöhnliche Bibliothek, sondern in jedem der Bücher dort gibt es eine andere Variante des eigenen Lebens zu erleben, mit vielen Parallelwelten. Jedes Buch dieser Bibliothek ist ein Variante des eigenen Lebens, welches durch Entscheidungen im Leben je andere Wege einschlägt, ein fantastischer Gedanke. Die Protagonistin des Romans, Nora hat nun die Aufgabe, jenes Leben zu finden, welches ihr im Unterschied zu ihrem auf der Erde gelebten Leben, sie glücklicher machen kann. Schön, die junge Frau dabei zu beobachten, wie sie in jeder der Geschichten, die sie erlebt, mehr zu sich selbst findet.
»Gehe zuversichtlich in Richtung deiner Träume« so wird an einer Stelle der Dichter Henry Thoreau zitiert. Mich hat besonders an dem Roman beeindruckt, dass es letztlich gar nicht so sehr um die Romanheldin Nora geht, sondern beim Lesen sich einem selbst unmittelbar der Gedanke aufdrückt, wie es einem selbst in der Mitternachtsbibliothek gehen würde und welches die eigenen Parallelwelten wohl wären. Die Mitternachtsbibliothek ist ein Roman mit einem gehörigen Überschuss an Philosophie und Psychologie, das zum Nachdenken anregt.