Individuelle Idee mit Schwächen

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sara h. Avatar

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Der Titel des Buches hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das Cover ist wunderschön. Der Klappentext hörte sich nach einer einzigartigen Geschichte an. Daher habe ich mich dazu entschieden dieses Buch zu lesen.

Die Frage nach dem Wenn und Aber ist für uns Menschen gut verständlich und eignet sich gut als Hauptkontext für einen tiefgründigen Roman, aus dem man Lehren ziehen kann.
Der Text ist einfach geschrieben und angenehm zu lesen.

Die Protagonistin ist Nora und ihr Leben ist bedrückend, trist und nicht mit Lebensfreude gefüllt.
Nachdem sie sich das Leben nimmt, kommt sie in die Mitternachtsbibliothek und erhält in dieser „Zwischenstation“ Einblicke in alternative Leben ihrer selbst.

Die Geschichte regt einen zum Nachdenken über das eigene Leben und generell über Entscheidungsfindung an.
Immer wieder werden Zitate großer Persönlichkeiten gennant, nach jeden Ausprobieren eines anderen Lebens von Nora. Die „Weisheiten“ tragen wenig aussagekräftig und wiederholen sich in ihrer Bedeutung. Ihre Stimmung verändert sich stets schlagartig zum Positiven. Ihre mentale Krankheit wird nur sehr oberflächlich behandelt und als „kleiner Makel“ dargestellt, den man mit ein paar Änderungen eliminieren kann. Auch die Aussage des Buches, dass man in einem anderen Leben sein Glück findet, gefällt mir nicht, da dies impliziert, dass das reale Leben keinen Sinn hat und man sowieso nie Glück erfahren kann, ohne die Experimente in der Mitternachtsbibliothek.


Eine gewisse Spannung bestand schon, dennoch fand ich die Umsetzung lückenhaft und ich hätte mir Tiefe in dem Sinne gewünscht, dass Noras Krankheit mehr beleuchtet und die Ursachen hierfür näher beleuchtet werden.