sehr einfühlsam

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53lesefan Avatar

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Das Cover des Buches ist sehr passend: die Bibliothek ist um Mitternacht geöffnet. Das fehlende Dach weist auf die verschiedenen Möglichkeiten der Lebensgestaltung hin.
Nora ist depressiv und möchte ihr Leben mit einem Suizid beendet. Dies mißlingt ihr und sie findet sich in der Mitternachtsbibliothek wieder. Die Mitternachtsbibliothek ist eine Bibliothek der Möglichkeiten. Der Tod ist das Gegenteil der Möglichkeiten undsomit keine Lösung. Sobald Nora anfängt in einem Buch der Erinnerung zu lesen, beginnt sie augenblicklich dort zu leben. Dabei wird sie einfühlsam auf die Fehlentscheidungen in ihrem Leben hingewiesen. Sie kann in verschiedene Lebensabschnitte eindringen und erfahren wie ihr Leben in diesem Abschnitt verläuft. Am Ende findet sie sich glücklich mit einem Kind und einem Mann wieder und stellt fest, dass sie so leben möchte. Sie kämpft sich ins Leben zurück.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es beschäftigt sich mit zahlreichen psychologischen Problemen und bietet Lösungen an. Z.B. S.217 "Vielleicht gab es kein Leben das perfekt zu ihr passte, aber irgendwo gab es doch sicherlich ein Leben, das zu leben sich lohnte."
Nora und auch die anderen Personen wie z. B. ihr ehrgeiziger Vater, der sie zu einer Olympiaschwimmerin aufbauen will sind für mich authentische Figuren.
Auch die Person ihres Bruders Joe ist sehr gut getroffen.
Es ist auch sehr interessant beschrieben, wie Nora versucht Informationen die ihr nicht bekannt sind durch diskrete Fragen zu erhalten.
Die Sprache ist treffend und bildlich beschrieben z. B. " Die Hochzeit wirkte als wäre sie an ein Bahngleis gefesselt".
Mich hat das Buch gefesselt und ich habe es in zwei Tagen gelesen.
Ich finde es sehr gut geschrieben und es beinhaltet zahlreiche Verhaltensregeln, die man sich teilweise zu Herzen nehmen kann.
Absolut empfehlenswert und ich werde sicherlich noch andere Bücher von diesem tollen Schriftsteller lesen.