Tiefgründig

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bastian Avatar

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Es gibt Tage, an denen alles schief geht. Nora hat einen Kater namens Voltaire und sie liebt Volts sehr. Als er plötzlich tot am Straßenrand liegt und ihr Chef ihr auch noch unerwartet kündigt, ist sie sehr verzweifelt. Ihre beste Freundin Izzy ist weit weg, in Australien, die Eltern sind tot und zu ihrem Bruder Joe ist der Kontakt abgebrochen. Noras Nachbar, Mr. Banerjee, braucht sie auch nicht mehr, denn der Apothekenjunge bringt seine Tabletten jetzt zu ihm ins Haus. Das hat Nora vorher gemacht. Und Leos Mutter Doreen sagt seine Klavierstunden nun generell ab, weil Nora zur verabredeten Zeit gar nicht zu Hause war. Noras Verzweiflung nimmt überhand und sieht keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Sie beschließt, dem ein Ende zu setzen…
Das liest sich genauso wie es gemeint ist. Der Start in die Geschichte ist sehr traurig, depressiv und zutiefst pessimistisch. Diese Grundstimmung gilt es zu akzeptieren, wenn man mit Nora schließlich im Zwischenreich landet, denn anstatt zu sterben, findet Nora sich in der Mitternachtsbibliothek wieder.
In der Mitternachtsbibliothek sind die Regale angefüllt mit unendlich vielen Büchern, Büchern die Noras mögliche Leben erzählen. Und sie macht sich auf die Suche nach dem perfekten Leben DIES ist gar nicht so einfach…

Matt Haig, der selber an Depressionen gelitten hat, beschreibt eindringlich die Gefühlswelt seiner Hauptprotagonistin und das warum und dann die spätere Gefühlswelt danach.
Die Idee, den Gedanken weiterzuspinnen, was wäre wenn, finde ich sehr positiv und gut angewendet. Nora blieb mir als Protagonisten zwar etwas fern und ich wäre auch gerne im ein oder anderen Leben geblieben 😉
Die Geschichte liest sich schnell und unterhaltsam. Eine klare Lese-Empfehlung.