Zwischen Leben und Tod liegt eine Bibliothek

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sunny_brooks Avatar

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Man lernt den Hauptcharakter Nora Seed in ihrer dunkelsten Stunde kennen, ihren Job hat sie verloren, der Kontakt zu ihrem Bruder abgebrochen und dann stirbt auch noch ihre Katze. Genug Gründe für Nora ihrem augenscheinlich trostlosen Leben, in dem sie eh niemand braucht, ein Ende zu setzten. Doch anstatt im Jenseits, landet sie in einer Bibliothek. Hier stehen Millionen verschiedene Bücher, jedes davon beinhaltet eine Version des Lebens, dass sie hätte führen können. Jede Entscheidung, die sie jemals getroffen hat, könnte sie so rückgängig machen.
Zusammen mit der Bibliothekarin probiert Nora die Leben aus, denn sie stellt sich die Frage, ob Sie in einem anderen Leben glücklicher geworden wäre. So beginnt eine wundersame Reise durch die verschiedenen Leben der Nora Seeds, in diesen ist sie z. B. verheiratet und Pub Besitzerin, Rockstar, Gletscherforscherin, Weingutsbesitzerin, Olympiasiegerin…

Schlussendlich muss Nora erkennen, dass ihr eigentliches Problem nicht ihr Leben ist sondern die Reue nicht etwas anders gemacht zu haben. Erst als sie diese ablegt, sieht sie, dass ihr eigenes Leben voller Hoffnung und Potential ist und auch, dass sie unbedingt leben will.

„Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig ist eines dieser Bücher, die man nur schwer wieder aus der Hand legen kann und die einen noch lange beschäftigen nachdem man sie gelesen hat. Dank des Einfallsreichtums und dem wunderbaren Schreibstil des Autors, haben die Reisen von Nora nicht nur unglaublich Spaß gemacht, sondern man lernt auch selbst so manches über das Leben. Ein Buch das gerade in der düsteren und einsamen Pandemiezeit wirklich ein Lichtblick ist und Lust auf das Leben mit all seinen Optionen macht.

Obwohl das Bücherjahr 2021 noch sehr jung ist, glaube ich jetzt schon, dass "Die Mitternachtsbibliothek" eins der Highlights dieses Lesejahres für mich ist.

Normalerweise schreibe ich ganz nach dem Motto „don't judge a book by its cover“ nie etwas über das Aussehen, aber hier kann ich es mir nicht verkneifen: „Die Mitternachtsbibliothek“ macht definitiv einiges her, mir gefällt der Umschlag umwerfend gut und auch das eigentliche Buch in dem Mitternachtsblau mit den silbernen Sternen ist wunderschön anzusehen. Als kleiner Pluspunkt kommt dann noch das Bücherei -Karteikärtchen innen im Buch als liebevolles Detail dazu.