Zwei in Eins: Der Krimi im Krimi

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nadines_buecher Avatar

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Angekündigt wird eine Mischung aus 50er-Jahre-Kriminalroman à la Agatha Christie und Hercule Poirot mit dem griechisch-deutschen Ermittler Atticus Pünd und einem Krimi der Gegenwart, was recht interessant daherkommt. In den ersten Seiten erfahren wir, dass die Lektorin und Ich-Erzählerin, die ihrerseits mit einem Griechen zusammen ist, den neuesten Krimi des Autors Alan Conway um den bereits erwähnten Detektiven redigiert. Wir erhalten einen Einblick in den Kriminalroman, einige handelnde Personen. Dann gibt es einen Sprung auf Seite 318, auf der wir erfahren, dass der Lektorin im Manuskript das Ende, die Kapitel, die die Morde an Mary Blakiston und Sir Magnus Pye aufklären, fehlt. Und schon erfahren wir, dass der Autor der beliebten Detektivserie verstorben ist. Stellt sich die Frage, wer Alan Conway ins Jenseits verholfen hat und was unserer Erzählerin zustößt, da sie anfangs fallen lässt, der Roman habe ihr Leben drastisch verändert.
Die Leseprobe arbeitet mit einem guten Trick: Werden wir den Kriminalroman bis zu den fehlenden Seiten lesen dürfen, bis der sozusagen zweite Krimi um den toten Autor startet? Gibt es einen weiteren Perspektivwechsel weg von der Erzählerin, die wie Dr. Watson aus der Vergangenheit berichtet? Und schon ist man gefangen in zwei Stories, von denen man nicht loskommt. Schon allein die Frage, was Mary Blakiston auf dem Tisch des Pfarrers gesehen hat, macht einen ganz hibbelig.
Auch wenn das Cover mich nicht angesprochen hätte, die Story tut es umso mehr. Auch die Schreibweise der Gegenwartsgeschichte macht Spaß. Vielversprechend.